Nigel Farage sprach eine Stunde lang mit dem künftigen US-Präsidenten.
Der Rechtspopulist Nigel Farage hat als erster britischer Politiker den künftigen US-Präsidenten Donald Trump nach dessen Wahlsieg getroffen. Die beiden hätten über eine Stunde lang über Trumps Sieg, Weltpolitik sowie den Stand des Verfahrens zum britischen EU-Austritt gesprochen, erklärte die UK Independence Party (UKIP) am Samstagabend. Farage hatte Trump bereits in dessen Wahlkampf unterstützt.
Der britische Außenminister Boris Johnson wird unterdessen nicht zu dem für Sonntagabend geplanten Sondertreffen der EU-Außenminister über die Konsequenzen aus dem Wahlsieg von Trump nach Brüssel reisen. Die Regierung in London sehe keine Notwendigkeit für ein solches Treffen, erklärte das britische Außenministerium. Die Wahl in den USA sei ein demokratischer Akt, Großbritannien werde sowohl mit der aktuellen wie auch mit der künftigen US-Regierung zusammenarbeiten.
Auch der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault wird nach Angaben aus Paris aus Termingründen nicht an dem Sondertreffen teilnehmen. Frankreich begeht am Sonntag den ersten Jahrestag der verheerenden Anschläge von Paris, bei denen 130 Menschen getötet wurden.
Trumps künftiger außenpolitischer Kurs gilt als ungewiss. Während die EU im Ukraine-Konflikt Wirtschaftssanktionen gegen Moskau verhängt hat, lobte der Republikaner im Wahlkampf wiederholt die Führungsstärke des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Zudem stellte er die Beistandsgarantie der NATO für Mitglieder in Frage, die nicht genug in Verteidigung und Rüstung investieren. Sorgen bereitet den Europäern auch, dass Trump das Atom-Abkommen mit dem Iran aufkündigen wollen könnte.