Update nach Corona-Infektion

Trumps Arzt berichtet: So geht es dem Präsidenten jetzt

Teilen

Der Arzt des Präsidenten gab in einer Pressekonferenz ein Update zum Zustand des US-Präsidenten nach der Corona-Infektion. 

USA. "Dem Präsidenten geht es sehr gut", sagte der Arzt des Weißen Hauses, Dr. Sean Conley, am Samstag. Er hat sich erstmals über den Gesundheitszustand des mit Corona infizierten US-Präsidenten Donald Trump (74) geäußert.
 
Der Präsident leide an einem milden Husten. Er werde komplett überwacht, er sei nicht am Sauerstoffgerät. Wann er aus dem Krankenhaus entlassen werden kann, sei noch unklar. "Wir treffen unsere Entscheidungen jeden Tag neu", so der Arzt weiter.
 
Conley dementiert einen schweren Verlauf und widerlegt Meldungen, wonach Trump Atemprobleme hätte: "Der Präsident hat keine Atemprobleme. Er hat sie nie gehabt."
 
"Wir bleiben verhalten optimistisch", sagte Conley. Trump werde ermutigt zu essen, zu trinken und auch zu arbeiten, weil er sich so am wohlsten fühle. 
 
Der US-Präsident zählt mit seinen 74 Jahren und wegen des Übergewichtes zu den Coronavirus-Risikopatienten.

Einiges noch im Unklaren

Der Leibarzt von Donald Trump hat also eine positive Einschätzung zum Gesundheitszustand des Präsidenten nach der Corona-Infektion gegeben. Zugleich warfen seine Aussagen Fragen unter anderem zum Zeitpunkt der Diagnose auf.

Wann wurde der US-Präsident positiv auf das Coronavirus getestet?

Trump selbst gab seinen Coronavirus-Test am Donnerstagabend (Ortszeit) bekannt und das positive Ergebnis kurz vor 01.00 Uhr in der Nacht zum Freitag. Sein Leibarzt Sean Conley sagte allerdings am Samstagmittag auf einmal, die Diagnose sei nun 72 Stunden her. Das würde auf den Mittwoch hinweisen. Auf die Nachfrage von Reportern, wann Trump denn nun positiv getestet worden sei, sagte Conley: "Am Donnerstagnachmittag haben wir nach Bekanntwerden eines engen Kontakts und klinischer Hinweise und etwas mehr Sorge einen Wiederholungstest durchgeführt." Er machte keine Angaben dazu, was die "klinischen Hinweise" waren.
 
Zusätzlich sagte ein weiterer Arzt, der Präsident habe vor rund 48 Stunden ein Antikörper-Medikament bekommen - das würde Donnerstagmittag bedeuten, also noch vor dem Test, von dem der Präsident sprach. Nachdem die Aussagen massive Fragen aufwarfen, verbreitete das Weiße Haus eine schriftliche Stellungnahme des Leibarztes, in der er klarstellte, dass die Zeitangaben von 72 und 48 Stunden nicht korrekt gewesen seien und man jeweils einfach den dritten und den zweiten Tag gemeint habe. "Der Präsident wurde erstmals mit Covid-19 am Abend des Donnerstags, 1. Oktober, diagnostiziert und bekam den ersten Antikörper-Cocktail von Regeneron am Freitag, dem 2. Oktober", hieß es abschließend.

Warum ist die Zeitfrage wichtig?

Am Mittwoch nahm Trump noch an einem Treffen mit Spendern in Minnesota teil und absolvierte einen Wahlkampf-Auftritt vor mehreren tausend Anhängern. Am Donnerstag flog er zu einem Treffen mit Spendern in New Jersey. Sollte er das alles bereits mit dem Wissen eines positiven Tests gemacht haben, wäre das extrem unverantwortlich, weil man davon ausgehen muss, in dieser Phase hoch ansteckend zu sein.

Wann hatte Trump seinen letzten negativen Corona-Test?

Dazu wollte Conley sich nicht äußern. Ebenso wenig zu der Frage, wann sich Trump angesteckt haben könnte.

Brauchte Trump zusätzliche Sauerstoff-Versorgung?

Hier gab Conley ausweichende Antworten. "Er bekommt jetzt keinen zusätzlichen Sauerstoff", schränkte er immer wieder ein. Nach mehreren Nachfragen von Reportern sagte der Leibarzt, dass Trump am Donnerstag ebenfalls keinen Sauerstoff bekommen habe - und "gestern mit dem Team, während wir alle hier waren, war er nicht an einer Sauerstoff-Versorgung". Damit ließ er ausdrücklich die Möglichkeit offen, dass Trump am Freitagmorgen zusätzlichen Sauerstoff im Weißen Haus bekommen haben könnte.
 
Die "New York Times" berichtete danach unter Berufung auf zwei Quellen aus dem Umfeld des Weißen Hauses, dass Trump am Freitag Atemprobleme gehabt habe und seine Sauerstoffwerte gefallen seien. Das habe die Ärzte dazu veranlasst, ihm zusätzlichen Sauerstoff zu verabreichen und ihn ins Walter-Reed-Krankenhaus zu verlegen.

Warum ist das eine wichtige Frage?

Covid-19 kann die Lunge angreifen, was die Sauerstoffversorgung des Körpers beeinträchtigt. Deswegen halten Ärzte in solchen Fällen zunächst mit der Zufuhr zusätzlichen Sauerstoffs dagegen. Aktuell liege die Sauerstoffsättigung des Bluts bei 96 Prozent, sagte Conley. Er beantwortete nicht die Frage, ob der Präsident Lungenschäden habe und ob er mit Steroiden behandelt werde.

Hat Trump Fieber?

Nicht mehr, sagt sein Leibarzt. Trump habe erhöhte Temperatur "von Donnerstag auf Freitag" gehabt, seit Freitagmorgen sei er aber fieberfrei. Der Leibarzt wollte nicht sagen, wie hoch Trumps Fieber war.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten