Ukraine

Tschernobyl-Opfer wollten Parlament stürmen

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"Liquidatoren" demonstrieren gegen Kürzung von Hilfsleistungen.

Etwa tausend Opfer der Atomkatastrophe von Tschernobyl 1986 sind am Dienstag aus Protest gegen geplante Kürzungen von Unterstützungszahlungen auf das ukrainische Parlament zumarschiert. Wie ein AFP-Reporter in Kiew berichtete, stürzten sie unter "Schande!"-Rufen einen Metallzaun um, der als Schutz vor dem Gebäude errichtet worden war. Etwa hundert Anti-Aufruhr-Polizisten drängten die Demonstranten zurück, bei denen es sich insbesondere um sogenannte Liquidatoren handelte, die bei den Aufräumarbeiten nach der Tschernobyl-Katastrophe im Strahlungsgebiet eingesetzt waren.

Der Protest richtete sich gegen einen im September vom Parlament in erster Lesung verabschiedeten Beschluss, Hilfsleistungen für diejenigen zu kürzen, die nach der Atomkatastrophe im April 1986 an den Aufräumarbeiten beteiligt waren oder noch immer dort wohnen. Von den Kürzungsmaßnahmen sind auch frühere sowjetische Soldaten betroffen, die 1979 bis 1989 gegen die Mujahedin in Afghanistan kämpften. Die Maßnahmen gehören zum Sparprogramm der regierenden Partei der Regionen des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch.

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