Nach PKK-Attacke

Türkischer Luftangriff auf Kurden im Irak

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Kämpfe zwischen Kurden-Rebellen und Soldaten in der Türkei weiten sich aus.

Nach einem Überfall kurdischer Rebellen auf einen Außenposten der türkischen Streitkräfte am Samstag hat die Luftwaffe Angriffe auf mutmaßliche Stellungen der Aufständischen im Nordirak geflogen. Insgesamt 22 Menschen wurden getötet. Die Streitkräfte entsandten Spezialtruppen in die Region, Hubschrauber nahmen Stellungen der Rebellen unter Beschuss. Türkische Politiker reagierten empört auf den Überfall.

Kampfansage
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sagte, sein Land werde den Kampf fortsetzen, "bis die Terrororganisation ausgelöscht ist". Militärangaben zufolge kamen bei den Kämpfen mindestens acht Soldaten und zwölf Rebellen ums Leben. 14 Soldaten wurden verletzt. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi wurden zwei weitere Soldaten bei der Verfolgung der Rebellen bei einer Minenexplosion getötet.

Überfall
Der Überfall ereignete sich nach Militärangaben am frühen Morgen in der Nähe der Stadt Semdinli, einer Gebirgsregion im Dreiländereck von Türkei, Irak und Iran. Der private Fernsehsender NTV berichtete unter Berufung auf die Streitkräfte, eine große Gruppe von Mitgliedern der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) sei vom Irak aus in türkisches Gebiet eingedrungen, um den Militärposten anzugreifen. Die Gefechte in der Region dauerten vereinzelt noch an.

Kurdische Rebellen
Die kurdischen Rebellen haben ihre Angriffe in der Türkei in den vergangenen Monaten drastisch ausgeweitet. Die türkischen Streitkräfte bombardierten daraufhin Stellungen der Rebellen jenseits der Grenze im Irak, die diese als Rückzugsraum nutzen. Erst am Donnerstag waren etwa 600 türkische Soldaten bis zu drei Kilometer tief auf irakisches Gebiet vorgedrungen. Der Einsatz der Spezialeinheiten war mit Hubschraubern und Kampfjets abgesichert worden.

Ähnliche Militäraktionen in der Vergangenheit konnten ein weiteres Eindringen kurdischer Rebellen in türkisches Gebiet aber nicht verhindern. Im Februar 2008 waren bei einer einwöchigen türkischen Bodenoffensive im Nordirak nach türkischen Angaben 240 PKK-Kämpfer und 27 Soldaten getötet worden.

Der inhaftierte kurdische Rebellenführer Abdullah Öcalan zog sich Ende Mai von den Bemühungen um einen Friedensdialog zwischen der Regierung und seiner weiterhin aktiven PKK zurück. Er warf Ankara Desinteresse vor. Am 1. Juni rief die PKK eine Intensivierung ihres Kampfes für Autonomie im Südosten der Türkei aus. Nach Angaben der türkischen Streitkräfte sind etwa 4.000 Rebellen im Irak stationiert, 2.500 agieren in der Türkei. Der Aufstand der Kurden begann vor 26 Jahren.

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