Wladimir Putin erhöht den Druck auf den Westen mit immer dreisteren Militäraktionen: Russische Jets über Estland, Drohnen in Polen, ein Kriegsschiff vor Dänemarks Küste – die Provokationen häufen sich. Experten sehen darin eine gezielte Strategie des Kreml-Herrschers.
Russland-Analystin Margarete Klein (52) erklärt gegenüber BILD: „Putin testet die Nato, sowohl, was ihre militärische Reaktionsfähigkeit, als auch, was ihre politische Geschlossenheit angeht.“
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Uneinigkeit unter den Bündnispartnern
Sein Kalkül: Uneinigkeit unter den Bündnispartnern. Besonders von den USA erwarte er wegen Donald Trump keine entschlossene Antwort – und wittere deshalb die Chance, die Allianz zu spalten.
Bevölkerung Stärke demonstrieren
Doch die aggressive Taktik hat auch mit der Ukraine zu tun. Politik-Professor Thomas Jäger (65, Uni Köln) sagt: „Putin kann den Krieg dort nur noch politisch gewinnen. Das heißt, er muss erreichen, dass die Unterstützung aus dem Westen abnimmt.“ Mit Drohgebärden wolle er Angst vor einem Dritten Weltkrieg schüren und so die Hilfsbereitschaft für Kiew untergraben. Gleichzeitig solle die russische Bevölkerung Stärke demonstriert bekommen.
Eine Gratwanderung
Für die Nato bedeutet das eine Gratwanderung. Reagiere das Bündnis nicht, wirke es schwach. Schieße es russische Drohnen oder Jets ab, könne Moskau in Täter-Opfer-Umkehr eine Eskalation unterstellen, warnt Klein. Auch Jäger mahnt zur Vorsicht: „Flugzeuge abzuschießen, kann deeskalierend wirken, weil Putin die Provokation stoppt. Sie hinauszubegleiten kann hingegen eskalierend wirken, weil Putin weitermacht.“