Windischgarsten

Vorerst keine Ehrenbürgerschaft für Pfarrer Wagner

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Der umstrittene Pfarrer wird vorerst doch kein Ehrenbürger von Windischgarsten, die Entscheidung muss ein eigener Ausschuss treffen.

Der umstrittene Pfarrer von Windischgarsten, Gerhard Maria Wagner, wird vorerst nicht Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde. Die Entscheidung des Gemeinderats am Freitagabend wurde einem Ausschuss weitergegeben, wie Bürgermeister Norbert Vögerl (V) mitteilte.

Wagner, der nach heftiger Kritik an seiner Person auf das Amt des Linzer Weihbischofs verzichtet hatte, müsse die Entscheidung des Ausschusses noch abwarten, so Vögerl. Vorerst gebe es keine Entscheidung. Der Ausschuss werde sein Ergebnis "so bald wie möglich" dem Gemeinderat vorlegen, sagte der Bürgermeister.

Kirchenaustrittswelle in Vorarlberg
Die jüngsten Auseinandersetzungen in der katholischen Kirche und die Aussagen des Feldkircher Bischofs Elmar Fischer zur Homosexualität haben in Vorarlberg offenbar zahlreiche Personen zum Austritt aus der Kirche bewogen. Im Februar haben sich rund 380 Gläubige zu diesem Schritt entschieden, das sind etwa zweieinhalb Mal so viele wie im Februar 2008 (145), berichtete am Samstag ORF Radio Vorarlberg. Im Bezirk Feldkirch hat sich die Zahl der Austritte sogar vervierfacht.

Laut der Recherche des Rundfunks haben sich im Februar im Bezirk Feldkirch 120 Katholiken aus der Kirche verabschiedet, während es in einem "normalen" Monat etwa 30 sind. Im Bezirk Bregenz waren es 110 (monatlicher Durchschnittswert: 50), im Bezirk Dornbirn 86 (25) und im Bezirk Bludenz 60 (40).

Im Vorjahr sind in Vorarlberg 1.793 Personen (2007: 1.595) aus der Kirche ausgetreten. Die höchsten Austrittszahlen in den vergangenen Jahren waren 2004 (2.284) und 2005 (2.005) verzeichnet worden. 2004 hatten etwa Missbrauchsvorwürfe gegen Kaplan August Paterno die Gläubigen erschüttert.

Der Feldkircher Bischof Elmar Fischer hat im Februar österreichweit aufhorchen lassen, als er vor rund zwei Wochen den damals designierten Linzer Weihbischof Gerhard Maria Wagner in seiner Ansicht unterstützte, Homosexualität sei heilbar. Tags darauf entschuldigte sich Fischer und meinte, er sei "von einem offenkundig nicht mehr letztaktuellen wissenschaftlichen Stand der Literatur" ausgegangen.

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