Täter auf Fahrrad

Ermittlungen zu Farbbeutel auf russische Botschaft in Wien

Teilen

Laut Polizei hat ein Fahrradfahrer den Farbbeutel an das Tor der russischen Botschaft geworfen. Nach ihm wird gefahndet.

Anders als von russischer Seite behauptet soll laut Angaben der Wiener Polizei am Sonntag kein Motorradfahrer, sondern ein Radfahrer einen roten Farbbeutel auf das Eingangsschild der Botschaft Russlands im dritten Wiener Gemeindebezirk in Wien geworfen haben. Die Handlung war von der Botschaft in sozialen Netzwerken selbst als "barbarische Aktion" bezeichnet worden.

Ein Fahrradfahrer soll bei der Botschaft vorbeigefahren sein und das Schild vor dem Eingang zur Botschaft mit einem Farbbeutel beworfen haben, erklärte ein Sprecher der Wiener Polizei am Montag auf APA-Anfrage. Anschließend sei der mutmaßliche Täter geflüchtet, eine Fahndung sei erfolglos verlaufen, informiert er. Die Polizei habe für eine weitere Auswertung Videomaterial angefordert, betonte er.

Über den entstandenen Schaden konnte der Sprecher keine Annahmen machen. Über etwaige Beobachtungen des österreichischen Bundesheers, das in einem Assistenzeinsatz diplomatische Missionen in Wien bewacht, wollte der Polizeisprecher nichts sagen. Laut APA-Beobachtungen sorgten zuletzt drei statt wie früher üblich zwei Vertreter des Bundesheers rund um die Uhr für die Sicherheit der Botschaft in der Reisnerstraße.

"Das Außenministerium steht mit der russischen Botschaft zu dem Vorfall in Kontakt, eine Note der Botschaft liegt vor", erklärte der APA eine Sprecherin des österreichischen Außenministeriums. Österreich komme seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen zum Schutz der Unversehrtheit diplomatischer Einrichtungen selbstverständlich nach, die Sicherheit aller diplomatischen Vertretungen sei ein großes Anliegen, betonte sie und verwies auf laufende Untersuchungen der zuständigen Behörden.

Der mutmaßliche Farbbeutelangriff ereignete sich einen Tag nachdem das russische Außenministerium in einer ebenfalls in sozialen Netzwerken verbreiteten Erklärung scharfe Kritik an Bundeskanzler Karl Nehammer und Außenminister Alexander Schallenberg (beide ÖVP) geübt hatte, weil diese mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine "einseitige und empörende Aussagen" getätigt hätten. Das russische Außenministerium sprach diesbezüglich vom Kanzler eines "scheinbar neutralen Österreich". 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.