Atomaufsichtsbehörde der Vereinten Nationen fordert erneut Sicherheitszone um die Anlage
Die Atomaufsichtsbehörde der Vereinten Nationen hat am Donnerstag mehrere starke Explosionen in der Nähe des von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja gemeldet und erneut eine Sicherheitszone um die Anlage gefordert. "Gestern waren gegen 10.00 Uhr Ortszeit acht starke Detonationen zu hören und heute gab es wieder welche", erklärte IAEA-Chef Rafael Grossi. Die russische Seite nannte die Äußerungen Grossis laut TASS unbegründet und eine Provokation.
Angesichts des zunehmenden Drucks der russischen Armee im Osten der Ukraine muss sich Europa nach Ansicht von UNO-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi wieder auf mehr Flüchtlinge aus dem Kriegsland einstellen. "Jede Verschärfung des Krieges bedeutet das Risiko neuer Flüchtlingsbewegungen", sagte der Chef des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR am Donnerstag in Kiew der Nachrichtenagentur AFP. "Wir müssen uns darauf vorbereiten."
"Jedes Mal, wenn die Kämpfe sich verschärfen, wollen die Menschen sich natürlich in Sicherheit bringen", so Grandi. Dies sei auch schon so gewesen, als sich die Kämpfe um Mariupol und Cherson verstärkt hatten. Angesichts der jetzigen Entwicklung im Osten der Ukraine appellierte der UNHCR-Chef an die Regierung in Kiew und auch an die Nachbarländer: "Seien Sie bereit, bereiten Sie sich auf alle Eventualitäten vor."
Das ukrainische Verteidigungsministerium hatte am Mittwoch erklärt, dass Russland den militärischen Druck im Kampf um die Stadt Bachmut in der ostukrainischen Donezk-Region nochmals erhöht habe. Moskau schicke eine große Anzahl von Soldaten sowie viel militärische Ausrüstung und Waffen in den Kampf. Die ukrainischen Truppen mussten sich bereits aus dem zuvor heftig umkämpften Ort Soledar zurückziehen, der etwa 15 Kilometer nordöstlich von Bachmut liegt.