Nach Skandal-Interview

Klitschko fordert Sanktionen gegen Gerhard Schröder

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Kiewer Bürgermeister macht deutschen Ex-Kanzler für russische Kriegsverbrechen mitverantwortlich 

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko fordert nach den jüngsten Interview-Äußerungen von Gerhard Schröder (78) über den Krieg in der Ukraine Sanktionen des Westens gegen den deutschen Altkanzler. "Alle diejenigen, die weiterhin für Kriegsverbrecher Putin arbeiten, müssen hart sanktioniert werden", sagte Klitschko der Zeitung "Bild". Schröder sei Teil des Putin-Systems und damit "mitverantwortlich für das Abschlachten von Frauen und Kindern in der Ukraine.

   Angesichts seiner Propaganda für den Kreml frage man sich, warum Schröder in Hannover wohne und nicht in Moskau. Schröder konnte sich gegenüber der "New York Times" (Samstag) einen Rücktritt von seinen Posten für russische Energiekonzerne nur für den Fall vorstellen, dass der russische Präsident Wladimir Putin Deutschland und der Europäischen Union das Gas abdreht. Das werde aber nicht passieren. Dem SPD-Politiker war auch in Deutschland ein Rückzug von seinen Funktionen in Russland und eine Distanzierung von Putin nahegelegt worden.

   Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) forderte von der SPD-Führung die Einleitung eines Parteiausschlussverfahrens gegen Altkanzler Gerhard Schröder wegen dessen Äußerungen über den Ukraine-Krieg in der "New York Times". "Das Interview in der New York Times ist schon ziemlich verstörend und es muss Folgen haben. Die gesamte SPD-Führung hat gesagt: Wenn Gerhard Schröder an seinen gut bezahlten Mandaten bei Putin festhält, kann er nicht mehr Mitglied der SPD sein", sagt Wüst beim Sender "Bild TV". Jetzt sage er, dass er genau das vorhabe. "Deshalb ist die SPD jetzt aufgerufen, ihren Worten Taten folgen zu lassen."
 

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