Neue Route via Moskau und Minsk

Putin verwendet Flüchtlinge als Waffe

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Putin und sein Diktatoren-Freund Lukaschenko in Belarus schicken uns Flüchtlinge: Via Moskau und Minsk in nur 10 Tagen aus Syrien, Afghanistan und Irak nach Europa.

Berlin/Wien. Die Zahlen von 2015 sind längst überschritten, die Flüchtlingszentren in Österreich sind brechend voll. Über 93.000 kamen bisher bei uns an. Jetzt gibt es eine weitere, noch schnellere Route nach Europa: Aus Syrien, Afghanistan und dem Irak fliegen Flüchtlinge einfach nach Moskau. Hier brauchen sie kein Visum. Der russische Diktator Putin leitet sie direkt weiter nach Minsk in Weißrussland: „Das ist eine Art der Kriegsführung, die sich gegen Europa richtet“, so das Innenministerium zu ÖSTERREICH. Von Minsk bringen sie Schlepper via Polen nach Deutschland. Weißrusslands Machthaber Lukaschenko lässt die Schlepper ebenso gewähren wie Putin. Faisal S., 19, ein Syrer, zu Bild: „Ich brauchte nur 10 Tage von Damaskus nach Dresden.“ Auf der Balkanroute dauert es viele Wochen.

2.000 Euro für den Flug, 4.500 für den Schlepper

Ansturm. 2.000 Euro zahlte der Syrer für das Ticket nach Moskau und die Fahrt nach Minsk. Um 4.500 Euro brachten ihn Schlepper nach Deutschland. Wer nicht die Route via Minsk wählt, fliegt von Moskau nach Serbien und von dort via Balkanroute zu uns.

Im Innenministerium in Wien kennt man die Route: „Der Weg über Russland und Weißrussland ist schon seit Frühjahr bekannt, man versucht die Flüchtlinge als Waffe einzusetzen, um Europa zu destabilisieren“, heißt es.

Minister Karner ist derzeit in Prag. Er konferiert mit Tschechien, der Slowakei und Ungarn die dramatische Flüchtlings-Situation. Für Österreich hat die Moskau-Route zwar geringere Auswirkungen. Uns trifft aber der Ansturm via Routen über die Türkei, Griechenland, Bulgarien und Serbien.

Nach Serbien fliegen Inder, Marokkaner, Pakistani (visumfrei). Von dort machen sie sich via Ungarn auf den Weg nach Österreich. Ungarn hatte 2022 nur 40 Asylanträge: „Gerade auf der Westbalkanroute ist die Situation dramatisch, wie wir in Österreich jeden Tag sehen können“, so Minister Karner: „Ich erwarte, dass die EU konkrete Vorschläge macht, wie wir den Außengrenzschutz technisch robuster machen und die illegale Migration besser bekämpfen können“, so Karner.

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