Russland hat 18 Mitarbeiter der EU-Delegation in Moskau zu unerwünschten Personen erklärt.
Es handelt sich um eine Reaktion auf die nach dem Massaker von Butscha verkündete Ausweisung von 19 Diplomaten der russischen EU-Vertretung. Die 18 EU-Diplomaten müssten das Land "in nächster Zukunft" verlassen, hieß es am Freitag aus dem russischen Außenministerium. Nach dem Massaker hatten zahlreiche westliche Staaten, darunter auch Österreich, russische Diplomaten ausgewiesen.
Die EU reagierte empört auf die "ungerechtfertigte und unbegründete Entscheidung" Russlands. "Es gibt keine Grundlage für die Entscheidung der russischen Behörden außer jene, dass es sich um einen reinen Vergeltungsakt handelt", teilte der Europäische Auswärtige Dienst am Freitagnachmittag in einer Aussendung mit. Die betroffenen Diplomaten seien nämlich im Einklang der Wiener Diplomatenkonvention tätig gewesen. Mit ihrer Ausweisung vergrößere sich die internationale Isolation Russlands.
Nordmazedonien verwies indes am Freitag sechs russische Diplomaten des Landes. Die betroffenen Diplomaten hätten mit ihren Tätigkeiten gegen die geltenden völkerrechtlichen Bestimmungen zur Regelung der Arbeit von diplomatischen Vertretungen verstoßen, hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums in Skopje. Im Zusammenhang mit der Ausweisung von Diplomaten verweist diese Formulierung in der Regel darauf, dass die Betroffenen spioniert haben. Es handelt sich um die zweite Ausweisung von russischen Diplomaten aus Nordmazedonien seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar. Am 28. März hatte Skopje fünf russische Diplomaten des Landes verwiesen.