Ukriane-Krise

Selenskyj lud Papst Franziskus in die Ukraine ein

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Papst Franziskus hat am Dienstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymir Selenskyj telefoniert, der ihn im Laufe des Gesprächs in die Ukraine eingeladen hat.

Dies teilte der ukrainische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Andreij Jurasch, in einem Tweet mit. "Der Präsident betonte, dass Seine Heiligkeit der am meisten erwartete Gast in der Ukraine ist", sagte Jurasch. Selenskyj selbst sagte, er habe Franziskus für seine Vermittlerrolle mit Russland gedankt.

Der ukrainische Präsident sprach am heutigen Dienstag per Videoschaltung zu den Mitgliedern des italienischen Parlaments. "Liebes italienisches Volk, heute habe ich mit Seiner Heiligkeit Papst Franziskus gesprochen und er hat sehr wichtige Worte gesagt", so der ukrainische Präsident in seiner Ansprache vor den Parlamentspräsidenten Maria Elisabetta Alberta Casellati und Roberto Fico und Premierminister Mario Draghi.

"Papst Franziskus habe ich erklärt, dass unser Volk zur Armee geworden ist", so der Präsident. "Die russische Invasion zerstört Familien, der Krieg verwüstet weiterhin ukrainische Städte, einige sind völlig zerstört, wie Mariupol, das eine halbe Million Einwohner hatte." Jurasch sagte, dass Selenskyj ein "vielversprechendes Gespräch" mit Franziskus geführt habe. "Der Papst sagte, dass der Heilige Stuhl für das Ende des Krieges betet und alles tut, was für den Frieden möglich ist." Der Papst hatte zuletzt beim Angelus-Gebet am Sonntag eindringlich für ein Ende des Konflikts in der Ukraine plädiert.

Selenskyj forderte die italienischen Abgeordneten auf, mehr Druck auf Russland auszuüben, denn sein Land stehe am Abgrund. "Die Invasion dauert seit fast einen Monat und wir brauchen mehr Sanktionen, mehr Druck auf Russland", sagte der ukrainische Präsident. Die russischen Invasoren hätten sich in seinem Land für Verbrechen schuldig gemacht, die jenen der Nazis gleichen würden. "In Kiew foltern die Russen, sie vergewaltigen, entführen Kinder und nehmen unser Vermögen in Lastwagen mit. Das letzte Mal, dass dies in Europa geschah, war während des Nazi-Regimes. Die Ukraine hat das Böse gesehen, das der Feind bringt, wie viel Verwüstung er hinterlässt und wie viel Blut er vergießt", so der ukrainische Präsident. "Für die russischen Truppen ist die Ukraine das Tor zu Europa, wo sie eindringen wollen, aber die Barbarei darf nicht durchgelassen werden", sagte er.

Draghi bezeichnete den ukrainischen Widerstand gegen die russischen Invasoren als "heroisch". "Die russische Arroganz ist auf den Widerstand auf der Ukraine getroffen", sagte er. Italien wünsche sich die Ukraine als EU-Mitglied und müsse dem Land Militärhilfe leisten, "um die Massaker zu stoppen".

Draghi sagte weiter, dass Italien bisher Vermögenswerte in der Größenordnung von 800 Mio. Euro von russischen Oligarchen beschlagnahmt habe. "Die Sanktionen, die wir mit unseren europäischen und G7-Partnern vereinbart haben, sollen die russische Regierung dazu bewegen, die Feindseligkeiten einzustellen und sich ernsthaft und vor allem aufrichtig an den Verhandlungstisch zu setzen." Italien bemühe sich auch, seine Abhängigkeit von russischen Gasimporten zu verringern.

Weiters habe Italien als 60.000 Flüchtlinge seit Beginn des Krieges aufgenommen, die meisten von ihnen Frauen und Kinder. "Die Italiener haben den ukrainischen Flüchtlingen die Türen ihrer Häuser und Schulen geöffnet, mit dem Gefühl der Gastfreundschaft, das der Stolz unseres Landes ist. Dank der unermüdlichen Arbeit und der großen Professionalität der Regionen, der Gemeinden, des Zivilschutzes, der Religionsgemeinschaften und aller Freiwilligen werden wir dies auch weiterhin tun", so Draghi.

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