Die ukrainischen Truppen können immer mehr Gebiete zurückerobern.
Der Vormarsch der ukrainischen Armee im Osten des Landes geht nach Angaben aus Kiew weiter. "Die Befreiung von Ortschaften unter russischer Besatzung in den Gebieten Charkiw und Donezk setzt sich fort", teilte der ukrainische Generalstab am Montag in seinem Lagebericht mit. Insgesamt seien mehr als 20 Ortschaften innerhalb der letzten 24 Stunden zurückerobert worden.
So hätten die russischen Truppen nun auch Welykyj Burluk und Dworitschna verlassen, hieß es. Beide Ortschaften liegen im Norden des Gebiets Charkiw. Unter dem Druck ukrainischer Gegenoffensiven hatte Russlands Verteidigungsministerium am Wochenende mehr als ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn den Abzug eigener Truppen aus der Region Charkiw bekanntgegeben. Offiziell begründet
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben der Heeresleitung seit Anfang September mehr als 3000 Quadratkilometer russisch besetzten Gebiets zurückerobert und weiten ihre Offensive vom Großraum Charkiw in Nordosten des Landes aus. Geländegewinne habe es vor allem um die zweitgrößte ukrainische Stadt gegeben, wo die Streitkräfte bis zu 50 Kilometer an die russische Grenze herangerückt seien.
Erfolgreiche Gegenoffensive
Das teilte der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, am Sonntag mit. Ausgehend von der Großstadt komme das ukrainische Militär auch Richtung Süden und Osten voran. "Von Charkiw aus sind wir nicht nur Richtung Süden und Osten vorgerückt, sondern auch nach Norden", erklärte Saluschnyj auf Telegram. "Es sind noch 50 Kilometer bis zur Landesgrenze" zu Russland.
3000 Quadratkilometer würden mehr als die Fläche Vorarlbergs (2600 km2) ausmachen.
Nach erfolgreichen ukrainischen Gegenangriffen ziehen sich die russischen Truppen offenbar auch aus dem nördlichen Teil des Charkiwer Gebiets zurück. Medienberichten vom Sonntag nach hissten Einwohner in der Ortschaft Kosatscha Lopan, 30 Kilometer nördlich der Metropole Charkiw, die ukrainische Flagge. Zuvor hatten die russischen Einheiten den knapp vier Kilometer von der russischen Grenze entfernten Ort verlassen, der zu Beginn des russischen Angriffskrieges Ende Februar besetzt worden war.