Ukraine-Krise

OSZE-Beobachter von Separatisten gekidnappt

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Bus mit den Militärbeobachtern wird von den Aufständischen festgehalten.

Prorussische Separatisten im Osten der Ukraine haben nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums in Slawjansk einen Bus mit OSZE-Beobachtern in ihre Gewalt gebracht. Demnach werden die Militärbeobachter der OSZE von den Aufständischen in der Stadt Slawjansk festgehalten.

Die insgesamt sieben OSZE-Vertreter sowie fünf ukrainischen Militärs und der Fahrer des Wagens seien unter Zwang zum örtlichen Gebäude des Inlandsgeheimdienstes SBU in Slawjansk gebracht worden, teilte das Innenministerium in Kiew am Freitag mit. Die Verhandlungen über ihre Freilassung liefen.

Die Aufständischen würden verlangen, mit den "zuständigen Behörden der Russischen Föderation" zu sprechen, erklärte das Innenministerium. Ein Sprecher der Separatisten in Slawjansk erklärt, die festgesetzten OSZE-Beobachter hätten offenbar einen "Spion" der Regierung in Kiew unter sich. Slawjansk wird seit Tagen von prorussischen Milizen kontrolliert, die ukrainische Armee riegelte am Freitag den Zugang zur Stadt ab.

Der Gruppe gehören drei deutsche Soldaten, ein deutscher Dolmetscher sowie jeweils ein Militärbeobachter aus Tschechien, Polen, Schweden und Dänemark an. Zuvor hatte das deutsche Verteidigungsministerium am Freitagnachmittag gemeldet, dass es den Kontakt zu der Gruppe von OSZE-Militärbeobachtern, die unter deutscher Führung steht, verloren habe. Aus Österreich befinden sich derzeit keine Militärbeobachter in der Ukraine, teilte das Verteidigungsministerium mit.

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