Neue Studie zeigt Ausmaß

US-Forscher: So hoch ist die Corona-Todesrate

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61 Antikörperstudien wertete der Stanford-Professor aus, um auf einen durchschnittlichen Wert der Coronavirus-Sterblichkeit zu kommen.

Eine neue Metastudie der Stanford University liefert nun Einblicke in die Sterblichkeit von Corona-Erkrankten. Der zuständige US-Forscher John Ioannidis kam dabei zu dem Schluss, dass die sogenannte Infektionssterblichkeit bei Covid-19 viel niedriger ist als bisher angenommen wurde.

Die Auswertung der vorhandenen Daten zeige, dass im Durchschnitt 0,23 Prozent der Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, auch daran sterben. Bei Patienten unter 70 Jahren sollen es sogar nur 0,05 Prozent sein.

Das allgemeine Problem bei der Erhebung der Coronavirus-Sterblichkeit liegt insbesondere darin, dass man lediglich die Todesrate der bestätigten Infizierten kennt - also jene Menschen, die von den Gesundheitsämtern positiv getestet wurden.

Wie viele Menschen sich aber tatsächlich mit SARS-CoV-2 angesteckt haben, ist die große Unbekannte in der Rechnung. Daher griff Ioannidis zu einem Trick. Er wertete Antikörperstudien - 61 an der Zahl - aus verschiedenen Teilen der Welt aus. Um etwaige Fehlerquellen auszuschließen, ließ er bei der Auswertung nur Studien mit mindestens 500 Probanden, sowie Daten, die weniger als einen Monat gesammelt wurden. Immerhin können selbst bei Infizierten wenige oder auch gar keine Antikörper vorhanden sein oder diese nach einer gewissen Zeit sehr stark zurückgehen.

Am Ende kam er zu folgendem Ergebnis. "Die Sterblichkeitsrate bei Infektionen ist keine feste physikalische Konstante und kann erheblich variieren", so Ioannidis. Es komme auf den jeweiligen Standort, die Struktur der Bevölkerung, sowie andere Faktoren in der jeweiligen Region an. Die Studie sei nicht für alle Länder und Regionen der Welt repräsentativ.

Der leitende Forscher betont, dass diese Untersuchungen nicht perfekt sind. Mit einem gezielten Schutz von Risikogruppe könnte die Todesrate aber noch weiter gedrückt werden.

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