Republikaner suggerieren eine Begünstigung durch das FBI.
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat das Vorgehen des FBI in der E-Mail-Affäre seiner demokratischen Rivalin Hillary Clinton kritisiert. Bei einem Wahlkampfauftritt im Staat Michigan äußerte Trump am Sonntag (Ortszeit) Zweifel an der Gründlichkeit der FBI-Ermittlungen.
Der Chef der Bundespolizei, James Comey, hatte zuvor in einem Schreiben an den Kongress mitgeteilt, auch die Prüfung von neu aufgetauchten E-Mails der demokratischen Kandidatin habe keine Anhaltspunkte für eine Anklage ergeben. Ein Clinton-Sprecher äußerte sich erfreut und sagte, damit sei die Angelegenheit erledigt.
"Ermittlungen werden weitergehen"
Trump widersprach dieser Einschätzung. "Die Ermittlungen werden weitergehen", sagte er in Sterling Heights. Die Behörden würden Clinton nicht entkommen lassen. Clinton selbst äußerte sich in Wahlkampfreden in Ohio und New Hampshire nicht zu der FBI-Entscheidung. Ihr Vorsprung in Wählerumfragen war zuletzt zusammengeschmolzen, nachdem die Bundespolizei in der E-Mail-Affäre neuerliche Ermittlungen bekanntgegeben hatte. Clinton hatte einen privaten Server für dienstliche Zwecke genutzt. Republikaner werfen ihr deswegen kriminelles Verhalten und Gefährdung der nationalen Sicherheit vor.
Trumps Wahlkampfchefin Kellyanne Conway sagte, die neuerliche Entscheidung des FBI ändere "überhaupt nichts". Das FBI habe den Fall "von Anfang an falsch gehandhabt", kritisierte Conway im Sender Fox News. Sie legte den Verdacht nahe, dass Clinton vom FBI begünstigt werde: Offenbar gebe es unterschiedliche Regeln für Clinton und "für uns, die kleinen Leute".
Politischer Druck
Ähnlich äußerte sich der frühere Parlamentspräsident Newt Gingrich, ein politischer Unterstützer Trumps. "Comey muss unter enormem politischen Druck stehen, um auf derartige Weise einzulenken und etwas zu verkünden, was er überhaupt nicht wissen kann", schrieb der Republikaner auf Twitter.