Das sagt Österreich

Hillary fad, Trump spannend, aber oft ist fad besser

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Die US-Wahl ist zwei Tage vor der Entscheidung offen wie nie. Hillary Clinton liegt bei den wichtigen Wahlmännern noch in Führung – aber ihr Vorsprung schmilzt.

Donald Trump führt einen Wahlkampf wie ein Berserker. Er will sich im Finish mit totalem Einsatz bisher sichere Clinton-Staaten holen und „Swing States“ wie Florida gewinnen.

Ich würde nicht mehr wagen, eine Wette auf Hillary abzugeben – obwohl ich sie noch für die Favoritin halte. Aber der totale TV-Wahlkampf bringt mehr Dynamik für den Showman Trump – und Hillary gewinnt die Herzen der Amerikaner nicht.

Was bedeutet
ein Wahlsieg von Hillary für die Welt? Er wäre ein Zeichen von Stabilität. Er würde zeigen: Die Profis haben die Weltlage im Griff. Hillary würde den Obama-Kurs fortsetzen – weniger engagiert, weniger visionär, aber pragmatisch.

Mit Hillary wäre auch ein klares Signal gesetzt: Frauen regieren die Welt – und sie können das so gut wie Männer. Mit Bill Clinton als „First Husband“ würde ein routiniertes „Power-Paar“ die USA regieren. Soll uns nichts Schlechteres passieren.

Was würde Trump für die Welt bedeuten? Zunächst mal einen klaren Rechts-Ruck, Trump ist wie HC Strache. Ein Trump-Sieg würde deshalb den Rechten in Europa neuen Auftrieb geben.

Ein Trump-Sieg bedeutet weltweit mehr Anti-Einwanderungspolitik: Mauern an den Grenzen. Volle Aggression gegen den Islam. Viele laute Worte, denen hoffentlich keine Taten folgen.

Trump wäre ein Risiko:
Halten die USA einen Egomanen, manchmal Irren, unfreiwilligen Clown als Präsidenten aus? Ist es sogar gut, wenn ein Außenseiter die Politik aufmischt? Wird dann bald die halbe Welt (auch Österreich, Deutschland mit der AfD, Frankreich) von Wut-Politikern regiert?

Bei Trump wird’s spannend, bei Hillary fad. Aber in der Politik ist „fad“ oft die bessere Lösung.

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