Das sagt Österreich

Hillary wird siegen - ohne Begeisterung

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Letzter Eindruck vom US-Wahlkampf einen Tag vor der Entscheidung: Wenn die Umfragen stimmen, wird Hillary Clinton knapp gewinnen. Ihr Wahlsieg könnte schon gegen 3 Uhr Früh feststehen. Donald Trump hat es offenbar nicht geschafft, Hillarys Wahlkampf-Schwäche zum entscheidenden Umschwung in den Umfragen zu nutzen. Ihm fehlen die Stimmen der Frauen, der Latinos, der Schwarzen und der Jungen.

Donald Trump
hat nur eine Hoffnung: dass Umfragen die Protestwähler nicht richtig erfassen. In den USA glauben noch immer viele Experten, dass es am Wahlabend mehr Trump-Wähler geben wird als in den Umfragen. Dann kommt es in den USA zum Polit-Beben – denn Trump wird in Washington „aufräumen“.

Hillary Clinton steht für die Fortsetzung der Politik von Obama und ihres Gatten. Bill Clinton wird als „First Husband“ dafür sorgen, dass seine Politik ein Comeback erlebt. Der Wirtschafts-Boom der USA, die neue Online-Welt des Silicon Valley, das liberale Amerika – all das nahm in der Clinton-Ära seinen Anfang. Mit Hillary zieht ein Profi ins Weiße Haus.

Hillary regiert freilich ab Mittwoch ein völlig gespaltenes Land. Noch nie war die Kluft – man kann sagen: der Hass – zwischen links und rechts in den USA so groß. Hillary repräsentiert die ­gebildeten Karriere-Frauen, die Minderheiten – die große Mehrheit der Weißen in Amerika lehnt sie ab. Gegen Hillary wird es deshalb von Beginn eine Front der Wut-Bürger geben – sie regiert ein gespaltenes Land voll Hass, voll Frust, voll Enttäuschung.

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