Sie kaperten ein deutsches Schiff und leben jetzt vom Sozialstaat in Hamburg.
Aufregung in Deutschland. Im Frühjahr 2010 überfielen Piraten den unter deutscher Flagge fahrenden Frachter "Taipan" vor der Küste ihres Heimatlandes Somalia. Mit Sturmgewehren haben sie die Brücke der "Taipan" beschossen haben. Mehrere Projektile schlugen in die Wände des Kommandostandes ein. Auch eine Panzerabwehrrakete solle auf die Brücke abgeschossen worden sein, ohne jedoch ihr Ziel zu treffen, sagte Staatsanwältin Frederike Dobke beim Verlesen der Anklageschrift. Schließlich wurden sie von niederländischen Marinesoldaten gestellt und an Deutschland ausgeliefert. Im Mega-Prozess erhielten sie 2012 Haftstrafen.
Seeräuber sind inzwischen frei
Es war der erste Piraten-Prozess in Deutschland seit 600 Jahren. Inzwischen sind alle Verurteilten wieder frei und fünf von ihnen leben in der Hafenstadt Hamburg. Sie beziehen Sozialhilfe und schicken ihre Kinder in die Kindertagesstätte. Die Piraten bekommen Deutschkurse, die vom Staat bezahlt werden.
Die fünf Somalier, die in Deutschland blieben, stellten Asylanträge. Diese wurden abgelehnt. Aber abgeschoben wurden die Männer auch nicht. Sie erhielten eine Duldung. Laut WamS erhält einer der Männer fast 1000 Euro pro Monat vom Staat – 350 für die Wohnung, 416 werden bar ausbezahlt, dazu kommt noch die Krankenversicherung.