Der Waldbrand auf der bei Urlaubern beliebten Kanaren-Insel Teneriffa ist nach fünf Tagen weiterhin außer Kontrolle.
Die Flammen haben bisher circa 11.600 Hektar Natur erfasst, wie der kanarische Notdienst am späten Sonntagnachmittag mitteilte. Das entspricht der Fläche von gut 16.000 Fußballfeldern. Zuvor hatte der kanarische Regierungschef Fernando Clavijo am Sonntag erklärt, die Südfront des Feuers sei inzwischen "sehr stabil". Sorgen bereite die nördliche Brandfläche.
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Auch die Feuerwehr zog eine Bilanz: "Die Nacht ist viel besser verlaufen als erwartet - und hat eine gewisse Normalität und Ruhe zurückgebracht", hieß es auf Twitter (X).
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— Bomberos de Tenerife (@BomberosTf) August 20, 2023
ℹ La noche ha transcurrido mucho mejor de lo esperado, recuperando cierta normalidad y tranquilidad.
???? Noche de gran esfuerzo de #bomberostf protegiendo las viviendas ???? 167 bomberos desplegados, el mayor despliegue de la historia. pic.twitter.com/5JV53FkScA
Tausende mussten vor Feuer fliehen
Die Zahl der Menschen, die bisher wegen des Feuers im Norden und Nordosten der Insel ihre Häuser verlassen mussten, liegt nach Behördenschätzung bei mehr als 12.000. Diese Schätzung basiere auf die Einwohnerzahlen der elf betroffenen Gemeinden. Zunächst hatte eine Behördensprecherin am Samstag sogar von rund 26.000 Evakuierten gesprochen. Diese Zahl wurde später deutlich nach unten korrigiert. Verletzte oder zerstörte Häuser wurden vorerst nicht gemeldet.
340 Feuerwehrleute im Einsatz
Die Ursache des am späten Dienstagabend nahe der Gemeinde Arafo ausgebrochenen Brandes war weiter unklar. Die Flammen wurden auch in der Nacht auf Sonntag nach Angaben des kanarischen Notdienstes von mehr als 340 Einsatzkräften bekämpft. Nach Tagesanbruch wolle man wieder Lösch-Flugzeuge und Hubschrauber einsetzen, hieß es. Die Zahl werde am Sonntag von 19 auf 23 erhöht.
Innenminister macht Hoffnung
Der spanische Innenminister Ministerpräsident Fernando Grande-Marlaska sagte am Samstag zum Abschluss seines Besuches auf Teneriffa: "Wir können uns einigermaßen sicher fühlen und können hoffen, dass wir das Feuer in den nächsten Tagen unter Kontrolle bekommen, wenn das Wetter mitspielt." Ministerpräsident Pedro Sánchez kündigte für Montag einen Besuch der Insel an.
Nach Angaben des kanarischen Regierungschefs handelt es sich um einen der schwersten Brände auf Teneriffa in den vergangenen 40 Jahren. Die Löscharbeiten wurden laut amtlichen Angaben von Anfang an wegen des schwer zugänglichen Geländes, der widrigen Wetterbedingungen und der starken Rauchentwicklung erschwert. In den touristischen Gebieten der Insel herrschte nach amtlichen Angaben weiterhin Normalität.