Meinungsfreiheit auf arabisch: In den vereinigten arabische Emiraten wurden 1.000 Arbeiter festgenommen, weil sie sich an einem Streik beteiligt haben.
Die Polizei in den Vereinigten Arabischen Emiraten hat am Dienstag nach Angaben aus Diplomatenkreisen mindestens 1.000 Arbeiter aus Südasien festgenommen. Die Arbeiter hätten zunächst für höhere Löhne gestreikt und dann randaliert, sagte ein ausländischer Diplomat.
Arbeiter sollen randaliert haben
Die Polizei im Emirat Sharja
erklärte nach einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur WAM, mindestens
500 Arbeiter hätten auf einer Baustelle randaliert, Scheiben eingeschlagen
und Autos in Brand gesetzt. Polizeichef Humaid Mohammed al-Hudaidi sagte,
das Management habe gerade ein Komitee gebildet, das sich um die Anliegen
der Arbeiter kümmern solle. Eine Gruppe Arbeiter habe aber nicht abwarten
wollen und Eigentum der Firma zerstört.
2400 Demonstranten
An dem Streik beteiligten sich nach Angaben
des Diplomaten rund 2.400 Arbeiter der Firma Drake & Scull mit Sitz in
den Emiraten. Der Ausstand begann am Montag. Die Ausschreitungen am Dienstag
begannen, nachdem die Geschäftsführung sich weigerte, die Arbeiter
anzuhören. Die Polizei riegelte das Gelände schließlich ab und brachte
mindestens 1.000 Menschen ins Gefängnis, wie der Diplomat weiter erklärte.
Ein Sprecher von Drake & Scull bestätigte den Polizeieinsatz, wollte
aber nicht von einem Streik sprechen. Es gebe lediglich ein Problem, nachdem
die Unternehmensleitung eine Lohnerhöhung von zehn Prozent angeboten habe.
Einige Arbeiter seien damit offenbar nicht zufrieden gewesen.
Streiks sind in den Emiraten nicht erlaubt. Seit November kommt es jedoch immer wieder zu Protesten von Arbeitern, weil der sinkende Dollarkurs ihre Kaufkraft schwächt.