Die Erzdiözese Los Angeles wird Opfern sexuellen Missbrauchs durch Priester 60 Millionen Dollar (45,3 Mio. Euro) Entschädigung zahlen.
Wie die "Los Angeles Times" am Freitag berichtete, sollen mit der Zahlung 45 Klagen von Betroffenen außergerichtlich beigelegt werden. Der Erzbischof von Los Angeles, Kardinal Roger Mahoney, sprach von einer "größeren Bemühung zur Heilung und Versöhnung".
Der Zeitung zufolge legt die südkalifornische Diözese damit acht Prozent der über 560 laufenden Missbrauchsklagen bei. Die Opfer machten geltend, dass die Kirche über Jahrzehnte hinweg Geistliche, die Kinder und Jugendliche missbraucht hatten, trotz massiver Vorwürfe geschützt und nicht aus dem Dienst entlassen hatte. Die Erzdiözese in Los Angeles ist die größte katholische Diözese in den USA mit über fünf Millionen Gläubigen.
US-Diözesen haben in den vergangenen Jahren hohe Entschädigungen gezahlt. Eine 44 Jahre alte Frau und die katholische Diözese im nordkalifornischen Santa Rosa hatten sich 2005 auf eine Summe von drei Millionen Dollar geeinigt. Die als junges Mädchen missbrauchte Frau warf der Kirche in ihrer Klage vor, die Diözese habe sie nicht vor den Machenschaften des Priesters beschützt.
Größte Summe 2003 gezahlt
In die bisher größte Entschädigungssumme hatte die Diözese von Boston im Jahr 2003 eingewilligt. Sie zahlte 300 Männern, die nach eigenen Angaben von Priestern missbraucht worden waren, 85 Millionen Dollar. Das war die höchste Summe, die die katholische Kirche seit Beginn einer Klagewelle im Jahr 2001 bisher auszahlen musste.
