Die Überschwemmungen im Westen von Indonesien forderten mindestens 70 Opfer. Der Regen könne noch Tage anhalten.
Bei schweren Überschwemmungen auf der indonesischen Insel Sumatra sind mehr als 70 Menschen ums Leben gekommen. Am schlimmsten betroffen war die Provinz Aceh, die vor zwei Jahren von dem Tsunami verwüstet worden war. Dutzende Dörfer standen mehr als zwei Meter unter Wasser oder waren nach Erdrutschen mit Schlamm zugeschüttet.
Noch tagelang regen?
In dem Chaos war es zunächst nicht möglich,
genaue Opferzahlen zu ermitteln. Nach Behördenangaben von Montag waren rund
200.000 Menschen in Notunterkünfte geflüchtet. Meteorologen warnten, dass
die selbst für die Regenzeit ungewöhnlich heftigen Niederschläge noch Tage
anhalten könnten.
Ganze Dörfer ausgelöscht
Nachrichtensender zeigten
im Fernsehen Bilder von hunderten Menschen im Bezirk Tamiang, die auf ihren
Dächern ausharrten und dringend auf Hilfe warteten. Das Dorf Limo Wukur sei
von den Wassermassen dem Erdboden gleich gemacht worden, und von den 300
Einwohnern fehle jede Spur, sagte der Sprecher der Provinzregierung, Nurdin
F Jos, nach Angaben der Online-Ausgabe der angesehenen Zeitung "Kompas".
"Die meisten sind wahrscheinlich tot", sagte der Sprecher.
Erst Westküste - nun Nordküste
Der Gouverneur von Aceh,
Mustafa Abubakar, sprach bei einer Pressekonferenz von mindestens 42
Todesopfern. Acht Menschen würden vermisst. 198.000 Menschen seien in 22
Notunterkünften. 508 Dörfer stünden unter Wasser, 2.000 Häuser seien
zerstört und 14 Brücken weggerissen worden. Die Überschwemmungen trafen vor
allen die Nordostküste von Aceh. Bei dem Tsunami war die Westküste verwüstet
worden.
Erdrutsche
In der angrenzenden Provinz Nord-Sumatra wurden 21
Menschen nach Erdrutschen tot geborgen. Neun weitere ertranken, und zwölf
wurden vermisst. 17.000 mussten ihre Häuser verlassen. In der Provinz Riau
traten Flüsse über die Ufer und überfluteten Tausende von Häusern.
Die Zentralregierung schickte zwei Hercules-Transportflugzeuge mit Nahrungsmitteln, Feldküchen, Decken und Gummibooten in die Provinzhauptstadt Aceh. Von dort aus sollten die Mittel mit Helikoptern verteilt werden.