Mord im Gerichtssaal

Ägypterin mehrere Rippen durchtrennt

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Zweiter Prozesstag: Der Angeklagte tötete "mit erheblicher Wucht".

Die in einem Dresdner Gerichtssaal niedergestochene Ägypterin Marwa El-Sherbini hatte nach Einschätzung einer medizinischen Sachverständigen keine Überlebenschance. Die Rechtsmedizinerin Christine Erfurt sagte am Dienstag vor dem Dresdner Landgericht, das Opfer habe angesichts der schweren Verletzungen nur wenige Minuten überleben können. Die 31-Jährige sei an inneren Blutungen gestorben. Bei der Obduktion wurden 16 Stichverletzungen festgestellt.

"Hass auf Nichteuropäer und Moslems"
Erfurt sagte, diese seien teilweise bis zu 18 Zentimeter tief und hätten zahlreiche innere Organe verletzt, darunter die Lunge und das Herz. "Es muss mit erheblicher Wucht zugestochen worden sein", fügte sie hinzu. So seien auch mehrere Rippen durchtrennt worden.

Seit Montag muss sich der 28-jährige Russland-Deutsche Alex W. wegen Mordes an der Ägypterin und wegen versuchten Mordes an deren Ehemann verantworten. Das Motiv sieht die Staatsanwaltschaft in einem "ausgeprägter Hass auf Nichteuropäer und Moslems".

Waffe in Gerichtssaal geschmuggelt
Alex W. war wegen Beleidigung der Ägypterin vom Dresdner Amtsgericht im November 2008 zu einer Geldstrafe verurteilt worden. In der Berufungsverhandlung vor dem Landgericht stürzte er sich am 1. Juli mit einem Messer auf die Frau, nachdem sie als Zeugin ausgesagt hatte. Auch ihren Ehemann, der ihr zu Hilfe kam, stach er nieder.

Tatwaffe war ein 32 Zentimeter langes Küchenmesser mit einer 18 Zentimeter langen Klinge. Der Angeklagte hatte die Waffe nach bisherigen Ermittlungen in einem Rucksack mit ins Gericht geschmuggelt.

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