Dresden

Mord an Ägypterin - Prozess begonnen

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Mann soll Ägypterin im Gerichtssaal ermordet haben.

Unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen hat am Montag vor dem Landgericht Dresden der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder der Ägypterin Marwa El-Sherbini begonnen. Dem Angeklagten Alex W. werden Mord an der 31-Jährigen sowie Mordversuch und gefährliche Körperverletzung an ihrem Ehemann zur Last gelegt.

Das Opfer war am 1. Juli während einer Verhandlung im Dresdner Landgericht mit einem Messer angegriffen worden. Den Ermittlungen zufolge wurde die Frau durch mindestens 16 Stiche verletzt. Die schwangere Mutter eines Dreijährigen starb wenig später. Ihr Mann überlebte schwer verletzt.

"Ausgeprägter Hass"
Motiv für die Tat war laut Staatsanwaltschaft "ausgeprägter Hass" auf Nichteuropäer und Muslime. Der Fall hatte Deutschland-weit, aber auch in islamischen Ländern für Entsetzen gesorgt. Das spätere Opfer hatte Alex W. im vergangenen Jahr angezeigt, weil er sie auf einem Kinderspielplatz in Dresden unter anderem als "Terroristin" und "Islamistin" beschimpft hatte. Der Angeklagte war deswegen zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Im anschließenden Berufungsprozess kam es dann zu der Bluttat.

Nach Aussage eines psychiatrischen Sachverständigen gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass der Beschuldigte vermindert schuldfähig ist. Er muss deshalb mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe rechnen. Für den Prozess sind weitere elf Verhandlungstage bis November geplant.

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