Die deutsche Aufbauhelferin Christina M. ist wohlbehalten in Deutschland eingetroffen. Sie war in Afghanistan am Wochenende entführt worden.
Drei Tage nach ihrer Befreiung aus afghanischer Geiselhaft ist die deutsche Aufbauhelferin Christina M. am Mittwoch nach Angaben aus Regierungskreisen nach Deutschland zurückgekehrt. Ein Airbus der deutschen Luftwaffe mit der 31-Jährigen und ihrem Mann an Bord sei am Nachmittag auf dem Militärflughafen Köln-Wahn gelandet, hieß es. Die schwangere Aufbauhelferin hatte die Geiselnahme in Kabul am Wochenende nach Angaben der christlichen Hilfsorganisation ora international gut überstanden. Sie war am Samstag vor den Augen ihres Mannes aus einem Imbiss in Kabul verschleppt und in der Nacht auf Montag von afghanischen Sicherheitskräften befreit worden.
Militärischer Schutz abgelehnt
Die deutsche
Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul lehnte unterdessen
einen militärischen Schutz deutscher Aufbauhelfer in Afghanistan ab. "Bei
der Entwicklungszusammenarbeit brauchen wir den direkten, vertrauensvollen
Umgang mit den Menschen vor Ort. Da wollen und können Sie nicht neben jeden
Helfer jemanden mit einem Gewehr stellen", sagte die SPD-Politikerin der
Wochenzeitung "Die Zeit". Sie warb auch für die Fortsetzung aller drei
Bundeswehr-Mandate am Hindukusch. Staatsaufbau brauche einen langem Atem.
"Die Hintermänner der Attacken und Entführungen wollen unser langfristiges
Engagement sabotieren. Eben darum dürfen wir ihnen nicht nachgeben", warnte
sie.