Die beiden litauischen Polizisten begingen Fahrerflucht. Der Innenminister und der Polizeichef sind zurückgetreten.
Als Folge des Autounfalls, bei dem vergangene Woche ein mit zwei litauischen Polizisten besetztes Auto in eine Gruppe von Kindern gefahren war und drei zehnjährige Buben getötet wurden, sind sowohl Innenminister Raimondas Sukys als auch Polizeichef Vatautas Grigaravicius zurückgetreten. Präsident Adamkus nahm am Montag in Vilnius die Rücktrittsgesuche beider Spitzenverantwortlichen an.
Adamkus sagte, er habe die Entscheidung "mit schwerem Herzen" zur Kenntnis genommen, weil sich Sukys um den Schengen-Beitritt Litauens und Grigaravicius bei der Bekämpfung des Organisierten Verbrechens im Land besonders verdient gemacht hätten.
Empörung in ganz Litauen
Der verheerende Unfall hatte in
ganz Litauen für Empörung gesorgt. Ein vermutlich alkoholisierter,
27-jähriger Beamter raste in der nordlitauischen Ortschaft Alexandrija
vergangenen Mittwoch mit einem Pkw in eine Gruppe Schulkindern und beging
anschließend Fahrerflucht. Nach der Festnahme des Lenkers sowie des
Beifahrers - eines weiteren Polizeibeamten - kam es in der Kleinstadt
Skuodas vergangenen Donnerstag und Freitag zu Protesten Hunderter Bürger.
Hohe Todesrate im litauischen Straßenverkehr
Über den
27-jährigen Unfall-Lenker wurde vorerst eine einmonatige U-Haft verhängt.
Litauen gehört gemeinsam mit Nachbarland Lettland zu den Ländern mit der
höchsten Todesrate im Straßenverkehr in der EU.