Flugzeugabsturz

Defekter Computer als Ursache für Spanair-Unglück

Teilen

Bei der Suche nach den Ursachen für den Flugzeugabsturz von Madrid vor knapp drei Wochen haben die Ermittler eine neue Vermutung.

Das Computersystem der Unglücksmaschine könne fälschlicherweise angenommen haben, das Flugzeug sei bereits in der Luft, obwohl es in Wirklichkeit noch nicht gestartet gewesen sei, berichtete die spanische Zeitung "El Pais" am Sonntag unter Berufung auf Informationen des Verkehrsministeriums.

Mögliche Erklärung
Dies könnte auch die Erklärung dafür sein, weshalb es beim Start der Spanair-Maschine im Cockpit kein Alarmsignal gegeben habe, obwohl die erforderlichen Auftriebhilfen an den Tragflächen nicht ausgefahren gewesen seien. Die Maschine der spanischen Fluggesellschaft Spanair war am 20. August unmittelbar nach dem Start vom Madrider Flughafen zerschellt. 154 Menschen starben, 18 wurden verletzt.

Ernsteres Problem als angenommen
Vor dem Absturz hatte der Pilot einen Startversuch abgebrochen, weil das Warnlicht eines Temperaturfühlers aufleuchtete. Dies dürfte nach Angaben der Zeitung normalerweise nicht vorkommen, solange sich das Flugzeug auf der Erde befindet. Die Techniker entfernten die Sicherung des Fühlers. Nach dem Bericht der Zeitung vermuten die Experten jetzt, dass hinter dem Aufleuchten des Warnlichts ein viel ernsteres Problem gesteckt haben könnte. Möglicherweise sei die Vorrichtung gestört gewesen, die dem Bordcomputer anzeigt, ob die Maschine sich auf dem Boden oder in der Luft befindet.

Weitere Maschine mit Problemen
Nach einem Bericht der Zeitung "El Mundo" hatte kürzlich erneut eine Spanair-Maschine Probleme beim Start in Madrid gehabt. "Das Flugzeug hatte bereits beschleunigt, blieb dann plötzlich stehen und rollte zum Flughafen zurück", sagte ein Passagier. Das Unternehmen bestätigte nach Angaben der Zeitung ein technisches Problem, nannte aber keine näheren Details.

Weniger Passagiere
Das Unglück führte bei Spanair zu einem Rückgang der Passagierzahlen. Nach Angaben des Unternehmens wurden im August rund 850.000 Reisende befördert, acht Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Dabei stand jedoch nicht fest, in welchem Ausmaß dabei das Unglück ins Gewicht fiel, das sich am 20. August ereignete.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.