Der deutsche Arzt darf doch dauerhaft in Australien bleiben. Anfangs sollte er wegen seines am Down-Syndrom leidenden Sohn ausgewiesen werden.
Der australische Einwanderungsminister Chris Evans hat einer deutschen Arztfamilie mit einem unter dem Down-Syndrom leidenden Buben eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis gewährt. Er hob damit am Mittwoch eine Entscheidung der Behörden auf, die auch in der Berufung den Antrag von Bernhard Möller abgelehnt hatten. Evans erklärte, Möller und seine Familie leisteten einen wertvollen Beitrag, der der gesamten Gesellschaft zugutekomme. "Ich bin froh, dass sie sich entschieden haben, Australien zu ihrer Heimat zu erklären."
Zu hohe Kosten für australische Gemeinschaft
Die Behörden
hatten den Antrag der Familie auf eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis
erstmals im Oktober abgelehnt. Zur Begründung hieß es, der 13-jährige Bub
"erfülle nicht die gesundheitlichen Anforderungen". Sein Gesundheitszustand
werde "wahrscheinlich zu bedeutenden und dauerhaften Kosten für die
australische Gemeinschaft" führen, hieß es.
Möller lebt mit seiner Familie seit mehr als zwei Jahren in Horsham, einer Ortschaft im Staat Victoria. Er arbeitet dort in einem regionalen Krankenhaus und ist der einzige Arzt für 54.000 Menschen. Seine Familie fühle sich inzwischen dort so wohl, dass sie beantragte, dass ihre bis März 2010 geltende Aufenthaltserlaubnis in eine dauerhafte umgewandelt wird.
Einflussreiche Unterstützer
Möller konnte bei seinen
Bemühungen auf einflussreiche Unterstützer zählen. Der Ministerpräsident von
Victoria, John Brumby, hatte sich hinter die Familie gestellt, und auch
Gesundheitsministerin Nicola Roxon erklärte, es gebe gute Gründe, warum der
Arzt und seine Familie in Australien bleiben könnten. Auch das Krankenhaus,
für das Möller arbeitet, konnte die Ablehnung der Behörden nicht
nachvollziehen.