Drama in Ägypten

Die Opferzahl in Kairo steigt nach Felssturz weiter

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Geröllmassen stürzten auf eine Armensiedlung in Kairo - 92 Leichen wurden bislang geborgen. Dutzende Menschen werden noch vermisst.

Die Suche nach den Opfern des Felssturzes am Kairoer Mokattam-Hügel ist auch zehn Tage nach dem schweren Unglück noch nicht beendet. Aus Sicherheitskreisen in der ägyptischen Hauptstadt hieß es am Montag, bisher seien 92 Leichen geborgen worden. Die Räumungsarbeiten sollen auch in den kommenden Tagen weitergehen. Dutzende Menschen werden noch vermisst.

500 Tote?
Ägyptische Medien spekulierten, unter den bis zu 15 Meter hoch aufgetürmten Steinbrocken seien bis zu 500 Menschen verschüttet. Am Samstag waren in dem Viertel tonnenschwere Felsbrocken abgestürzt und hatten dutzende Häuser unter sich begraben.

Nach Angaben des Sprechers könnten sich die Rettungsarbeiten noch über Tage hinziehen. Mühsam räumten Armee und Rettungskräfte enge Durchgänge zwischen den Felsbrocken frei und mussten dabei äußerst vorsichtig vorgehen, um das Geröll nicht weiter zu destabilisieren und weiteren Steinschlag auszulösen.

Auf einer Breite von rund 60 Metern war der aus Kalkstein bestehende Mokattam-Felsen abgebrochen und aus 15 Metern Höhe auf die Slum-Siedlung Manschijet Nasser herabgestürzt. Nach Angaben von Bewohnern waren schon früher wiederholt kleinere Felsbrocken auf die Siedlung gestürzt, und die Behörden hätten von der Gefahr gewusst. Für die Überlebenden in der Siedlung richtete die Armee in der Nähe ein Zeltlager ein. Doch eine Reihe von ihnen weigerten sich nach Angaben der unabhängigen Zeitung "El Masri el Jom", in das Notquartier umzuziehen. Sie forderten, dass die gesamte Siedlung geräumt wird und sie neue Häuser erhalten.

Wie viele Armensiedlungen am Stadtrand von Kairo besteht auch Manschijet Nasser vorwiegend aus zweistöckigen Backsteingebäuden. Die meisten wurden ohne Genehmigung der Behörden errichtet. Hier leben vor allem Lumpensammler, die unter härtesten Bedingungen den Müll der 20-Millionen-Metropole sammeln und verwerten. Als Konsequenz des schweren Unglücks kündigte Ministerpräsident Ahmed Nasif eine landesweite Untersuchung aller illegalen Siedlungen an.

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