Nachdem erst gestern im Amateurfußball ein 15-jähriger Schiedsrichter von einem aggressiven Spieler-Vater verbal angegriffen wurde, überschattet auch heute wieder Gewalt gegen einen Linienrichter ein Fußballspiel in Dortmund.
In einem Spiel der Kreisliga A zwischen RW Germania und Osmanlispor Dortmund kam es zu einem tragischen Vorfall, als ein Zuschauer den Linienrichter angriff und ihn würgte. Der Schiedsrichter war gezwungen, das Spiel abzubrechen.
Angreifer würgte 19-jährigen Linienrichter
Der Vorfall ereignete sich kurz vor dem Ende der Partie, als der Gastverein durch ein Tor von Halil Elitok in der 89. Minute den Ausgleich erzielte. Daraufhin stürmten mehrere Zuschauer des Gastvereins auf den 19-jährigen Linienrichter zu. Einer der Angreifer packte den jungen Dortmunder am Hals und würgte ihn mehrere Sekunden lang.
Die Polizei Dortmund sucht nun nach dem Täter mit einem schwarzen Vollbart. Als die Beamten am Fußballplatz eintrafen, fehlte von dem Angreifer jede Spur. Er wurde als 1,80 Meter groß, korpulent und mit schwarzer Basecap, schwarzer Jeanshose und großer, goldener Kette beschrieben.
Grund für Attacke unklar
Der Grund für die Attacke blieb zunächst unklar. Möglicherweise ärgerten sich die Gäste immer noch über eine nicht gepfiffene, angebliche Abseitsstellung vor ihrem 1:2-Rückstand. Yunus Irmak, der Pressesprecher von Osmanlispor Dortmund, betonte jedoch, dass niemand einen Grund hatte, den Schiedsrichter anzugreifen. Er habe mit vielen, auch neutralen Zuschauern gesprochen, aber niemand habe den Angriff gesehen.
Allerdings sei der Linienrichter zuvor durch Bemerkungen negativ aufgefallen, so Irmak. Der Verein habe deshalb selbst Anzeige erstattet. Es bleibt abzuwarten, ob dieser Vorfall Konsequenzen für den Verein oder die Liga haben wird. Es ist jedoch ein erneuter trauriger Vorfall, der zeigt, dass Gewalt im Amateurfußball immer noch ein Problem darstellt.