Ein ungewöhnlich heftiger Hagelschauer legte Kolumbiens Hauptstadt lahm - 60 Menschen mussten wegen Unterkühlung behandelt werden.
Ungewöhnlich heftige Hagel- und Regenstürme haben die kolumbianische Hauptstadt Bogota zeitweise in eine weiße Winterlandschaft verwandelt. Der Verkehr in der Metropole mit acht Millionen Einwohnern brach zusammen, Dächer gaben unter der Eislast nach, mindestens 60 Menschen mussten wegen Unterkühlung behandelt werden, berichtete die Zeitung "El Tiempo" am Sonntag unter Berufung auf die Behörden.
Am Vortag hatten zahlreiche Straßen unter Wasser gestanden, weil das Eis die Gullydeckel verstopfte. Auch ein Rock-Konzert unter freiem Himmel musste verschoben werden, weil viele Zuschauer durch die Hagelkörner Kopfverletzungen erlitten hatten.
Blitzartiger Hagelschauer
Autofahrer, die von den Eis- und
Wassermassen überrascht wurden, konnten sich oft nur noch durch die Fenster
ihrer Fahrzeuge in Sicherheit bringen. Die Feuerwehr hatte stundenlang damit
zu tun, die im Wasser versunkenen Autos zu bergen und vollgelaufene Keller
leer zu pumpen. Bogota liegt zwar nur leicht nördlich vom Äquator, befindet
sich aber auf 2.600 Metern Höhe über dem Meeresspiegel. Deshalb ist das
Klima weniger feucht und heiß als in tiefer gelegenen Regionen Kolumbiens.
Hagel wie am Samstag ist äußerst selten.
Regenzeit wird immer heftiger
Kolumbien leidet jeden Winter unter
heftigen Regenfällen. Dieses Jahr waren die Niederschläge noch stärker. Seit
Jahresbeginn kamen mindestens 90 Menschen infolge von Stürmen und Regen ums
Leben. Das Hab und Gut von 900.000 Menschen wurde beschädigt. Meteorologen
nannten das Wetterphänomen La Nina als Ursache. La Nina folgt meistens dem
alle vier bis fünf Jahre durch eine Erwärmung des Oberflächenwassers im
Pazifik ausgelösten Wetterphänomen El Nino. Beide bringen das Wetter nicht
nur in Kolumbien, sondern auch in anderen Ländern des Subkontinents
durcheinander.