Der Algarve-Strand ist bei Touristen sehr beliebt.
Drama an der Algarve: Herabstürzende Felsbrocken haben an einem gut besuchten Strand an der Algarve-Küste fünf portugiesische Touristen getötet. Bei den Opfern des Unglücks im Süden Portugals handelte es sich nach Medienberichten vom Samstag um eine vierköpfige Familie - ein Ehepaar mit zwei erwachsenen Töchtern - und eine Frau. Sie alle stammten aus dem Norden des Landes. Drei portugiesische Urlauber wurden verletzt.
Touristenstrand
Das Unglück hatte sich am Freitagmittag am
beliebten Touristenstrand Maria Luisa bei Albufeira ereignet. Ein Teil der
Steilküste stürzte plötzlich mit einem lauten Krachen auf den Strand und
begrub mehrere Urlauber. Die Bergungsmannschaften erklärten in der Nacht auf
Samstag die Suche nach weiteren Verschütteten für beendet. Es sei
ausgeschlossen, dass unter den herabgestürzten Felsen noch weitere Opfer
verschüttet seien, versicherte der Einsatzleiter, Polizeichef Marques
Pereira.
Bergungsarbeiten
Mehrere Dutzend Polizisten, Feuerwehrleute und
Angehörige hatten zuvor rund elf Stunden lang mit Hilfe von Hacken und
Baggern nach Opfern unter den zum Teil riesigen Felsbrocken und Erdmassen
gesucht. Die Bergungsarbeiten waren zeitweise von der Flut erschwert worden.
Steinschlag
Nach Angaben der Behörden hatten an der
Unglücksstelle unterhalb einer steilen Felsküste Hinweisschilder auf die
Gefahr von Steinschlag hingewiesen. Der Strand war zum Zeitpunkt des
Unglücks stark besucht gewesen. Die Warnungen waren in der Vergangenheit
meist ignoriert worden, weil der Streifen unterhalb des Kliffs den
Badegästen Schatten bot.
Panik
"Der Unfall löste eine Panik aus", berichtete ein
Augenzeuge der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa. Die bei dem Unglück
getötete Familie hatte ihren letzten Ferientag am Strand verbracht.
Portugals Ministerpräsident Jose Socrates reiste inzwischen an den
Unglücksort. Staatspräsident Aníbal Cavaco Silva unterbrach seinen Urlaub an
der Algarve. Umweltminister Nunes Correia erklärte: "Ich will alle Touristen
an der Algarve beruhigen, alle Risikosituationen werden zur Zeit überwacht".
Die Unglücksstelle solle bis einschließlich Sonntag abgesperrt bleiben.
Erdbeben
Bei dem Unglück könnte nach Ansicht von Experten auch
ein Erdbeben eine Rolle gespielt haben, das sich am vorigen Dienstag
ereignet hatte. Das Beben der Stärke 4,2 hatte sein Epizentrum im Atlantik
gehabt und war bis an der Algarve zu spüren gewesen. Die Erschütterungen
könnten an der Steilküste Risse im Kliff verursacht haben, hieß es.