Italien

Flüchtlinge brechen aus Lampedusa-Lager aus

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Es ist ihre letzte Hoffnung: Die Flucht aus Afrika nach Europa. Viele landen auf Lampedusa. Jetzt brachen 1.300 aus dem Lager aus.

1.300 Migranten sind am Samstag aus dem Flüchtlingslager der Mittelmeerinsel Lampedusa ausgebrochen. Den Flüchtlingen gelang es, die Kontrollen der Sicherheitskräfte zu umgehen, sie überwanden die Zäune um das Lager. Sie zogen bis zum Hauptplatz vor dem Gemeinderat Lampedusas und skandierten Slogans wie "Freiheit!" und "Helft uns". Die Flüchtlinge wurden von den Bewohnern der Insel mit Applaus begrüßt.

Protest gegen die Regierung
Eine Delegation aus Bewohnern der Insel protestierte gegen die Regierung, die ein zweites Flüchtlingslager zur Identifizierung und Abschiebung der Migranten errichten will. Die neue Einrichtung soll neben dem bereits bestehenden und chronisch überlasteten Auffanglager etabliert werden. Sie wird in einem alten Militärstützpunkt, weit vom bewohnten Teil der Insel entfernt, angesiedelt, kündigte Innenminister Roberto Maroni an.

Einwohner protestieren
Ein Großteil der 6.000 Bewohner Lampedusas beteiligte sich am Freitag an einer Kundgebung gegen die Eröffnung des neuen Auffanglagers auf der Insel. Die Demonstranten zogen vor das bereits bestehende Auffanglager. "Lampedusa darf nicht Alcatraz werden", betonten die Demonstranten unter der Leitung des Bürgermeisters, Dino De Rubeis.

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