Am "Tag danach" müssen Passagiere im internationalen Flugverkehr noch mit einigen Beeinträchtigungen rechnen.
So warnte die britische Fluggesellschaft British Airways am Freitag vor möglichen Verspätungen, auch wenn sie damit rechnete, dass der Großteil des Kurzstrecken-Betriebs am Flughafen Londons Heathrow wieder läuft. Am Vortag hatte die BA alle Flüge dieser Art von dem Flughafen abgesagt. Sechs Langstreckenflüge in die USA seien hingegen abgesagt worden. Vom Flughafen Gatwick sollten alle Langstreckenflüge planmäßig durchgeführt werden. Die am Vortag eingeführten Sicherheitsbestimmungen blieben in Kraft.
Flugverkehr in der Schweiz noch beeinträchtigt
Auch der Flugverkehr von der Schweiz aus ist weiterhin behindert. Das Sicherheitspersonal wurde aufgestockt, Kontrollen des Passagiergepäcks werden aber vorläufig nicht verschärft. Die Situation für die generellen Schutzmaßnahmen werde fortlaufend analysiert, erklärte ein Sprecher des Bundesamtes für Zivilluftfahrt.
Normalisierung bei Flügen von Deutschland
In Deutschland hat sich der Luftverkehr nach London und in die USA unter verschärften Sicherheitsbedingungen annähernd normalisiert. Lufthansa-Flüge nach London-Heathrow und in die USA sollten alle planmäßig stattfinden. Allerdings kam es vor allem bei Flügen aus und in die USA zu Verspätungen. Die Passagiere mussten sich auf verstärkte Sicherheitsvorkehrungen einstellen.
Am Freitagvormittag verlief der Flugplan der Lufthansa in die USA und nach London nach Angaben eines Sprechers regulär. Geplant sei, dass alle 112 Flüge von und nach Großbritannien und alle 128 Flüge aus den und in die USA planmäßig stattfinden sollten, wobei Verspätungen wegen der strengeren Sicherheitsvorkehrungen nicht auszuschließen seien. Vor allem bei den Verbindungen in die USA war mit Verspätungen zu rechnen. Es sei auch noch nicht komplett auszuschließen, dass erneut einzelne Flüge abgesagt werden müssten, hieß es.
Für Wirbel sorgte am Freitagmorgen zeitweise ein Rucksack am Bahnhof in München-Freising. Der S-Bahn-Verkehr musste kurzzeitig umgeleitet werden. Das Gepäckstück entpuppte sich jedoch rasch als harmlos, wie die Polizei berichtete. "Der Rucksack wurde durchleuchtet - es war nichts", sagte eine Sprecherin.
Bolschoi-Orchester muss Umweg machen
Ernste Kopfschmerzen bereiten die verschärften Handgepäcksregelungen an britischen Flughäfen dem russischen Bolschoi-Orchester: Das Ensemble, das derzeit in London auftritt, zieht aus Rücksicht auf seine Musikinstrumente bei der Heimreise einen Umweg in Erwägung, wie Chefdirigent Alexander Wedernikow am Freitag sagte. "Ich habe gesehen, wie zwei Geigen als Gepäck aufgegeben wurden", berichtete er der russischen Nachrichtenagentur RIA-Nowosti. "Das ist völlig inakzeptabel."
Vermutlich würden seine Musiker mit dem Zug nach Paris reisen und von dort aus nach Moskau weiterfliegen, um ihre Instrumente als Handgepäck mit in die Maschine nehmen zu können, sagte der Dirigent.
Chaos am Vortag
Der vereitelte Anschlag auf Flugzeuge am Londoner Heathrow-Airport hat am Donnerstag in ganz Europa zu Flugausfällen und massiven Verspätungen geführt. Flieger aus der britischen Metropole hatten teilweise massive Verspätungen und mussten über Brüssel umgeleitet werden. Auch am Flughafen Wien in Schwechat mussten einige Maschinen nach London gestrichen werden.