Eigentor?

Fotos von Berlusconi-Party konfisziert

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Der Streit zwischen dem italienischen Premier und dem Fotografen der Sylvesterfests holt den Staatsanwalt auf den Plan.

Die römische Staatsanwaltschaft hat am Samstag die Konfiszierung von Bildern beschlossen, die während der Silvesterparty 2008/2009 in der Villa des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi auf Sardinien aufgenommen wurden. Die Beschlagnahme wurde beschlossen, nachdem Berlusconis Rechtsanwalt Nicolo Ghedini den Fotografen Antonello Zappaddu wegen Betrugs und Verletzung der Privatsphäre angezeigt hatte. Gegen den Fotografen wird jetzt ermittelt.

Silvios Privatsphäre
Der Premierminister hatte sich an die italienische Behörde zum Schutz der Privatsphäre gewendet, um die Veröffentlichung von rund 700 Bildern zu verhindern, die vom Fotografen in Berlusconis Villa zwischen Mai 2008 und Anfang 2009 geschossen worden waren.

Mit minderjähriger Noemi
An der Silvesterfeier 2008/2009 hatte sich auch die damals noch minderjährige neapolitanische Schülerin Noemi Letizia beteiligt. Sie steht im Mittelpunkt des Scheidungsverfahrens, das Berlusconis Ehefrau Veronica Lario gegen den Medienzaren angestrengt hat. Die Fotos seien ohne Erlaubnis von einer Terrasse aus geschossen worden, behauptet der Premier.

Eigener Zeitung verkauft
Der Fotograf hatte die Bilder dem Berlusconi-eigenen Wochenmagazin "Panorama" für 1,5 Millionen Euro angeboten. Er hatte behauptet, dass um den Verkauf der Fotos Verhandlungen mit einem anderen italienischen Magazin im Gange waren, was laut Berlusconis Rechtsanwalt nicht der Wahrheit entspricht. Daher wurde der Fotograf wegen Betrugs angezeigt.

Die abgebildeten Personen seien seine Gäste gewesen, sagt Berlusconi. Mit den Fotos sei seine eigene Privatsphäre und die seiner Gäste verletzt worden. Der Fotograf erwiderte, die Bilder seien auf legale Weise aufgenommen worden.

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