Der Mann entführte seine Söhne. Er muss zwei Jahre ins Gefängnis.
Ein Franzose, der seine beiden Söhne entführt und mit ihnen zehn Jahre lang am Rande der Gesellschaft gelebt hatte, ist aus der Haft entlassen worden. Ein Gericht verurteilte den 52-Jährigen am Dienstagabend zu einer zweijährigen Haftstrafe, davon zwei Monate ohne Bewährung. Diese waren durch die zweimonatige Untersuchungshaft jedoch bereits abgesessen.
Söhne waren nie in der Schule
Seine beiden Söhne hatten vor
Gericht ausgesagt, dass sie freiwillig bei ihrem Vater geblieben seien. Die
heute 17 und 18 Jahre alten Burschen sind nie in die Schule gegangen, wurden
aber von dem studierten Naturwissenschafter unterrichtet.
Mutter klagte nicht
Der Mann hatte die Söhne nach der Trennung
von seiner Partnerin nach einem Weihnachtsbesuch nicht mehr zu ihr
zurückgebracht. Zeitweise zogen die drei unter falscher Identität mit einem
Planwagen durch Südfrankreich. Zuletzt lebten sie in einer Scheune in einem
winzigen Dorf bei Toulouse und züchteten Ziegen. Ein Dorfbewohner hatte
einen der Buben auf einem Fahndungsplakat wiedererkannt und die Polizei
verständigt. Die Jugendlichen waren Anfang Februar nach zehn Jahren erstmals
wieder mit ihrer Mutter zusammengetroffen. Sie verzichtete darauf, als
Nebenklägerin aufzutreten.