In Holland

Franzose nach Schwulenheirat Nationalität entzogen

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Der Mann wollte eine doppelte Staatsbürgerschaft. Wenn er eine Frau geheiratet hätte, hätte er diese bekommen.

Ein Franzose hat nach eigenen Angaben nach der Eheschließung mit einem Holländer in den Niederlanden seine französische Staatsbürgerschaft verloren. In einem Interview mit den Tageszeitungen "Liberation" und "Parisien" (Freitag) erklärte der 37 Jahre alte Frederic Minvielle, er habe im Dezember 2003 seinen langjährigen Partner geheiratet und 2006 die niederländische Staatsbürgerschaft erworben. Nach einem bilateralen Abkommen zwischen beiden Ländern hätte er, wenn er eine Frau geheiratet hätte, die doppelte Staatsbürgerschaft erhalten können.

Da Frankreich die Ehe zwischen Homosexuellen aber nicht anerkennt, habe er seine französische Staatsbürgerschaft verloren, sagte Minvielle. Er habe dies auch erst erfahren, als er sich Ende 2006 im Konsulat in Amsterdam für die französischen Präsidentenwahlen eintragen lassen wollte. "Ich habe das Gefühl, dass mir meine Heimat, meine Wurzeln, mein Erbe verwehrt werden", sagte Minvielle. "Ich werde wie ein Verbrecher behandelt. Dabei habe ich nichts Schlechtes getan." Die Organisation SOS Homophobie sprach von einer "besonderen Beleidigung" und forderte die Regierung in Paris auf, Minvielle die französische Staatsbürgerschaft zurückzugeben.

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