Acht Monate nach dem Hungertod der fünfjährigen Lea-Sophie hat das Landgericht die Eltern zu jeweils elf Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt.
Die Richter sprachen die 24-jährige Mutter und den 26 Jahre alten Vater des Mordes in Tateinheit mit der Misshandlung Schutzbefohlener schuldig.
Kind war nur noch sieben Kilo schwer
Die Staatsanwaltschaft hatte
wegen Mordes 13 Jahre Haft und die Verteidigung dagegen nur wegen Totschlags
acht Jahre Gefängnis gefordert. Die Eltern hatte in dem Prozess eingeräumt,
tatenlos zugesehen zu haben, wie ihre Tochter mehr und mehr abmagerte,
verfiel und am 20. November 2007 schließlich qualvoll verhungerte und
verdurstete. Bei ihrem Tod wog die kleine nur noch sieben Kilo. Dass sie
nicht rechtzeitig einen Arzt riefen, begründeten die Eltern mit Scham vor
dem eigenen Versagen und der Angst, dass ihnen Lea-Sophie und ihr erst im
September 2007 geborener Sohn weggenommen würden.
Der qualvolle Tod hatte die Öffentlichkeit erschüttert und zu politischen Konsequenzen geführt. Der Schweriner Bürgermeister Norbert Claussen wurde abgewählt, der Sozialdezernent versetzt.