Mitten in Europa

Mädchen in Deutschland verhungert

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Grausame Details im Fall der verhungerten fünfjährige Lea-Sophie wurden bekannt. Die Eltern werden dem Haftrichter vorgeführt.

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© Schweriner Volkszeitung

Kurz vor ihrem Tod hat die in Schwerin an Unterernährung gestorbene fünfjährige Lea-Sophie angeblich nur noch sieben Kilogramm gewogen. Das berichtet die "Schweriner Volkszeitung" am Donnerstag unter Berufung auf Mediziner des Klinikums, in das das Kind eingeliefert worden war.

Offene Wunden
Eine Ärztin berichtete demnach von Hungerödemen und offenen Wunden am Körper des Mädchens, die Haare seien büschelweise ausgefallen. Das Mädchen müsse zudem tagelang in seinen Fäkalien gelegen haben.

Ein fünfjähriges Mädchen sollte nach Angaben von Ärzten zwischen 15 und 20 Kilogramm wiegen. Eine Obduktion der Leiche sollte noch am Donnerstag die genaue Todesursache klären. Bewohner des Hauses, in dem das Kind mit seinen Eltern gelebt hatte, reagierten schockiert. Im NDR-Radio sagte ein Anwohner, er sei entsetzt und hätte so etwas nicht für möglich gehalten.

Eltern werden Haftrichter vorgeführt
Die 23-jährige Mutter und der 26 Jahre alte Vater sollten am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden. Beide wurden am Mittwoch wegen des dringenden Tatverdachts der Tötung durch Unterlassung vorläufig festgenommen.

Familie war Jugendamt bekannt
Die Stadt Schwerin teilte mit, die Familie sei dem Jugendamt bekannt gewesen. Die Sozialarbeiter hätten in dem Fall nach den gesetzlichen Vorschriften gehandelt. Der NDR berichtete hingegen von Hinweisen, dass das Jugendamt über eine mögliche Vernachlässigung in der Familie informiert war. Der Vermieter sagte demnach, das Jugendamt habe sich vor etwa zwei Wochen an ihn gewandt, um einem entsprechenden anonymen Hinweis aus dem Haus nachzugehen.

Zwei Monate alter Sohn
Das Paar hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch einen zwei Monate alten Sohn. Nach Informationen des NDR lebten beide außerdem mit zwei Hunden und mehreren Katzen in der Plattenbausiedlung Lankow.

Vater rief Notarzt
Das Kind war nach der Alarmierung des Notarztes in der Wohnung vorgefunden worden. Der Vater soll den Notarzt gerufen haben. Bei der Aufnahme im Krankenhaus hatte das Mädchen erhebliche Unterernährung, starken Flüssigkeitsverlust und Rötungen am Hals aufgewiesen.

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