Anrainer hatten protestiert

Gericht lehnt Klage ab: Amsterdam darf Holocaust-Monument bauen

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Entworfen von Daniel Libeskind - Anrainer hatten protestiert.

Amsterdam/Wien. Nach einem jahrelangen Streit mit Anwohnern darf Amsterdam ein Monument für Opfer des Holocausts bauen. Ein Gericht in Amsterdam wies am Dienstag die Klage der Anrainer ab. Das Mahnmal soll aus 102.000 Steinen errichtet werden, auf denen je der Name eines Holocaustopfers steht. Architekt Daniel Libeskind hatte es im Auftrag des niederländischen Auschwitz-Komitees entworfen.
 
Das Interesse des nationalen Mahnmals wiege schwerer als die Interessen der Anrainer, erklärte das Gericht. Die Nationalsozialisten hatten während des Zweiten Weltkriegs 102.000 niederländische Juden und Sinti und Roma ermordet.
 
Anrainer hatten den Bau des Monumentes im Zentrum der niederländischen Hauptstadt zunächst mit einer einstweiligen Verfügung verhindert. Sie seien nicht am Entscheidungsverfahren beteiligt worden. Außerdem fanden sie den Ort ungeeignet, das geplante Denkmal zu groß, und sie protestierten, dass 24 Bäume gefällt werden sollen.
 
Die Einwände wies das Verwaltungsgericht jedoch zurück. Die Stadt habe bei der Entscheidung keine Verfahrensregeln verletzt. Der Vorsitzende des Auschwitz-Komitees, Jacques Grishaver, begrüßte die Entscheidung. "Jetzt können wir schnell mit dem Bau beginnen", sagte er.
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