"Reine Dummheit"

Großbrand bei Marseille nach Schießübung

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1.200 Hektar Busch- und Waldgebiet sind abgebrannt. Das Feuer wurde durch Schießübungen des Militärs entfacht.

Bei einem der schwersten Flächenbrände der vergangenen Jahre in Frankreich sind nahe Marseille 1.200 Hektar Busch- und Waldgebiet niedergebrannt.

480 Feuerwehrleute mit rund hundert Löschwagen waren in der Nacht zum Donnerstag nach Feuerwehrangaben im Einsatz. Der Brand wurde durch Schießübungen in einem Militärlager ausgelöst, was der Präfekt Michel Sappin als "Dummheit" verurteilte.

Straßen gesperrt, Heim evakuiert
Rund 50 Gebäude in den östlichen Vororten Marseilles wurden am Mittwochabend vorsorglich evakuiert, die 120 Einwohner eines Seniorenheims in La Panouse in Sicherheit gebracht. Die Nationalstraße von Marseille nach Cassis wurde gesperrt. Schwere Verletzungen wurden zunächst nicht bekannt, ein Feuerwehrmann erlitt jedoch leichte Brandverletzungen, ein weiterer Feuerwehrmann und vier Polizisten wurden wegen Atemproblemen behandelt.

Die Feuerwehr stellte in der Nacht klar, dass offenbar nur wenige Häuser von den Flammen erfasst wurden. Während es zunächst hieß, dutzende Häuser seien in Brand geraten, sagte ein Feuerwehrsprecher später, die Brandschäden müssten am Morgen überprüft werden. Die Präfektur teilte mit, etwa zehn Häuser seien von den Flammen in Mitleidenschaft gezogen worden.

Der Präfekt verwies darauf, dass es bereits im vergangenen Jahr nach Schießübungen einen großen Flächenbrand gegeben habe. "Letztes Jahr war es in der Nähe des Lagers Canjuers, heute ist es in Carpiagne", sagte Sappin. Er habe den Militärgouverneur angerufen und ihm gesagt, dass dies "nicht hinnehmbar und skandalös" sei. Die Soldaten könnten nicht bei den derzeitigen Wetterbedingungen "ihren Aktivitäten nachgehen, als wenn nichts wäre".

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