Bei starkem Sturm sind in der Nacht auf Silvester in Nordrhein-Westfalen und Norddeutschland große Schäden entstanden.
Bäume und Ampeln stürzten um, herabstürzende Dachteile beschädigten parkende Autos, Baustellenabsperrungen wurden weggerissen. Die Windgeschwindigkeiten erreichten zum Teil fast 150 Stundenkilometer.
"Karla" und "Lotte"
Verantwortlich dafür war
das Tief "Karla", das inzwischen in Richtung Osten weiterzog. Ihm folgt
"Lotte": Sie sorgt erneut für Sturm- und Orkanböen und überdies für starken
Regen, wie der Deutsche Wetterdienst am Sonntag voraussagte. Vielen
Feuerwehren stand also eine weitere anstrengende Nacht bevor.
Besonders schlimm wütete "Karla" in Norddeutschland. In Hamburg mussten Polizei und Feuerwehr immer wieder umgeknickte Bäume von den Fahrbahnen räumen. Zwischen Lübeck und Kiel beziehungsweise Kiel und Flensburg wurde der Bahnverkehr wegen herabgestürzter Äste unterbrochen. Mehrere Brücken waren gesperrt.
167km/h
Mecklenburg-Vorpommern erlebte in der Nacht zum
Silvestertag die schwersten Stürme des alten Jahres. Auf der Insel Hiddensee
wurden von der dortigen Wetterwarte Orkanböen mit Spitzengeschwindigkeiten
von 176 Stundenkilometern gemessen. Trotz der extremen Wetterbedingungen
hielten sich die Schäden nach Polizeiangaben in Grenzen.
Stark betroffen war auch Nordrhein-Westfalen: Allein im Kreis Gütersloh rückte die Polizei in der Nacht 37 Mal wegen des Unwetters aus. Der Sturm beschädigte Autos und riss Verkehrsschilder um. Auch in Städten wie Essen oder Mönchengladbach und im Sauerland waren Polizei und Feuerwehr im Einsatz.
In Berlin gab es ab den frühen Morgenstunden insgesamt 43 meist kleinere Einsätze der Feuerwehr. So war ein Baugerüst auf einer Länge von hundert Metern eingestürzt und abgebrochene Äste lagen auf den Straßen. Menschen wurden nicht verletzt.
Sturm entwurzelt Bäume in Belgien
In Belgien haben Sturmböen
zahlreiche Bäume entwurzelt. Viele Straßen - darunter die Autobahn
Lüttich-Antwerpen - wurden für Bergungsarbeiten zeitweise gesperrt. In Mol
nahe der niederländischen Grenze wehte der Wind ein Festzelt fort, in dem
eine Silvesterparty mit 6.000 Gästen geplant war. Anderswo deckte der Sturm
Dächer ab.