2008 gab es bisher mehr als 150.000 Tote. Der finanzielle Schaden beläuft sich laut der Münchner Rück auf 50 Milliarde US-Dollar.
2008 dürfte nach Einschätzung der Münchener Rück als eines der Jahre mit den höchsten Opferzahlen durch Naturkatastrophen in die Statistik eingehen. Katastrophen wie der verheerende Zyklon in Burma und das Erdbeben im chinesischen Sichuan hätten seit Jahresbeginn mehr als 150.000 Menschen das Leben gekostet, teilte der weltweit zweitgrößte Rückversicherer am Mittwoch mit.
50 Millarden Dollar Schaden
Die Schäden der bisher analysierten
rund 400 Naturkatastrophen für die Volkswirtschaft summierten sich auf rund
50 Milliarden US-Dollar (31,8 Milliarden Euro). Auch die versicherten
Schäden seien mit rund 13 Milliarden Dollar (8,3 Milliarden Euro) erheblich
und lägen im Halbjahresvergleich über dem Durchschnitt der vergangenen zehn
Jahre.
Münchener-Rück-Vorstand Torsten Jeworrek mahnte mehr Risikobewusstsein in gefährdeten Regionen an. So könnten Änderungen der Baustandards in erdbebengefährdeten Gebieten wie Sichuan viele Menschenleben retten. Rund drei Viertel der Naturkatastrophen in der ersten Jahreshälfte seien auf Wetterextreme zurückzuführen gewesen. "Damit passt das Jahr bislang zu dem langfristigen Trend einer steigenden Zahl von Wetterkatastrophen, der durch den Klimawandel beeinflusst wird", sagte Jeworrek.
USA: Rekordzahl an Tornados
Die vergleichsweise hohe Zahl von
Wetterextremen traf im ersten Halbjahr auch die USA: "Noch nie wurden so
viele Tornados in den ersten sechs Monaten eines Jahres registriert", hieß
es in der Bilanz. Starkregen, Hagel und dadurch bedingtes Hochwasser im
Bundesstaat Iowa und in anderen Staaten des Mittleren Westens hätten
volkswirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe angerichtet. Für die
Versicherungswirtschaft dürften nach Schätzungen der Münchener Rück durch
die Überschwemmungen Schäden in höherer dreistelliger Millionenhöhe
entstanden sein.
Klimaschutz wichtig
Der Leiter der GeoRisikoForschung der
Münchener Rück, Peter Höppe, rief vor diesem Hintergrund zu weiteren
Anstrengungen für den Klimaschutz auf. Eine neue Studie des deutschen
Umweltministeriums belege, dass diese volkswirtschaftlich sogar als
Wachstumsmotor anzusehen seien.