Kinderhandel

In Indien gestohlene Kinder im Ausland adoptiert

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In Australien ist ein perfider Fall von internationalem Kinderhandel aufgeflogen.

Buben und Mädchen aus Indien sollen ihren Vätern und Müttern weggenommen und von einem falschen Waisenhaus an Adoptiveltern im Ausland vermittelt worden sein, teilten australische Behörden am Samstag mit. Nach Angaben des Magazins "Time" könnten bis zu 120 gestohlene Kinder von Eltern aus Übersee adoptiert worden sein. 14 seien nach Australien vermittelt worden.

Ein Regierungssprecher des südöstlichen Bundesstaates Queensland bestätigte, dass die von der indischen Regierung zugelassene Firma Malaysian Social Services (MSS) aus Chennai als Vermittler der Adoptionen aufgetreten sei. Nach Angaben der Polizei in Indien soll MSS Geld für gestohlene Kinder gezahlt, ihnen eine neue Identität gegeben und sie zur Adoption vorbereitet haben.

Im "Time"-Magazin berichtete eine Frau aus Chennai, dass ihre zwei Jahre alte Tochter Zabeen vor sieben Jahren entführt worden sei, als sie draußen spielte. Sie habe ihr Kind in einer MSS-Broschüre erkannt, die die Polizei ihr gezeigt habe. Zabeens australische Adoptiveltern sagten, sie hätten keine Ahnung davon gehabt, dass das Kind gestohlen worden sein könnte.

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