Neues Verfahren

Israel entwickelt ersten Spuck-Schwangerschaftstest

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Ein neues Verfahren soll eine Schwangerschaft durch eine Speichelprobe feststellen.

Ein israelisches Unternehmen will nach eigenen Angaben den weltweit ersten Speichel-Schwangerschaftstest auf den Markt bringen. Das Produkt des Startup-Unternehmens Salignostics soll auf der Medizintechnik-Fachmesse Medica (15. bis 18. November) in Düsseldorf vorgestellt werden, die am Montag beginnt. Der Salistick funktioniert grundsätzlich ähnlich wie ein herkömmlicher Urin-Schwangerschaftstest.

Bei dem Speichel-Test muss allerdings ein saugfähiger Stick zuerst in den Mund und dann in einen schmalen Testbehälter gesteckt werden. Dort erscheinen dann binnen Minuten auf einer Anzeige ein Streifen für nicht schwanger und zwei Streifen für schwanger. Der Speichel-Test kann nach Herstellerangaben vom ersten Tag einer ausgebliebenen Periode an verwendet werden. Demnach hat er eine Sensitivität von 95 Prozent und eine Spezifität von 97 Prozent. Die Sensitivität gibt an, wie gut ein Test eine Schwangerschaft erkennt. Die Spezifität besagt, wie viele Frauen, die nicht schwanger sind, als solche erkannt werden.

Das Unternehmen habe eine CE-Kennzeichnung beantragt und erwarte, das Produkt in Europa binnen weniger Monate auf den Markt zu bringen, möglicherweise sogar bis Jahresende, sagte ein Sprecher. Mit dem CE-Zeichen versichern Hersteller die Einhaltung europäischer Schutz- und Qualitätsstandards.

Nach Angaben von Salignostics kann der neue Test das Schwangerschaftshormon Beta-hCG mit großer Genauigkeit im Speichel identifizieren. Das Unternehmen habe klinische Tests mit mehr als 300 Frauen in Israel und mehrere tausend analytische Tests abgeschlossen.

Speichel sei "der Schlüssel zu schnellen Diagnosen", sagte Vize-Geschäftsführer Guy Krief. Der Salistick könne bei der Diagnose von Schwangerschaften Blut- und Urinproben ersetzen.

Der weltweite Markt für Schwangerschaftstests belaufe sich auf mehr als zwei Milliarden Dollar (1,75 Milliarden Euro). Der Salistick solle mit 13 Euro etwa so viel kosten wie herkömmliche Urintests, teilte das Unternehmen mit.

Das israelische Unternehmen hat bereits einen Corona-Spucktest herausgegeben, der in der Europäischen Union zugelassen ist.
 

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