"Option" gegen Atomprogramm

Israel: Militärschlag gegen Iran?

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Israelischer Präsident: Geheimdienste vieler Länder sehen Uhr ticken.

Der israelische Präsident Shimon Peres hat die seit Tagen anhaltende Debatte über einen möglichen Militärschlag gegen das iranische Atomprogramm weiter angeheizt. In einem Interview des israelischen Fernsehens sagte Peres am Freitag, die militärische Option rücke näher.

Auf die Frage, ob sich die Situation eher in Richtung auf eine militärische Konfrontation statt auf eine diplomatische Lösung zubewege, antwortete das israelische Staatsoberhaupt: "Ich glaube, ja. Die Geheimdienste vieler Länder sehen die Uhr ticken und warnen ihre Regierungen, dass es nicht mehr viel Zeit gibt", sagte Peres, der sich in der Debatte bisher zurückgehalten hat.

Der Iran nähere sich dem Besitz von Atomwaffen, dem dürfe die internationale Gemeinschaft nicht tatenlos zusehen, warnte Peres. "Wir müssen von den Staaten verlangen, ihre Versprechen zu erfüllen, und die bestehen nicht nur darin, Sanktionen zu verhängen. Was getan werden muss, muss getan werden, und es gibt eine lange Liste von Optionen", fügte Peres hinzu, der nicht als Scharfmacher gilt.

Die Diskussion über einen Militärschlag hat in Israel in den vergangenen Tagen an Fahrt gewonnen. Mehrere Medien hatten berichtet, Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und Verteidigungsminister Ehud Barak bemühten sich um die Zustimmung der übrigen Kabinettsmitglieder für einen Angriff. Zudem hatte der jüdische Staat in der vergangenen Woche erfolgreich eine Langstreckenrakete getestet - was ebenfalls als Drohsignal in Richtung Teheran gewertet wurde. Medien in Großbritannien hatten von Vorbereitungen auch der britischen Marine auf eine Unterstützung der USA im Fall eines Militärschlags gegen den Iran berichtet. Die iranische Führung hat Israel wiederholt mit der Vernichtung gedroht, beteuert aber, das Nuklearprogramm zu friedlichen Zwecken voranzutreiben. Für die kommende Woche wird ein Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO/IAEA) in Wien zum Stand des Atomprogramms erwartet.
 

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