Erstes Interview plus: Die DNA-Spuren im Mietauto der McCanns in Portugal stammen offenbar von Maddies Geschwistern.
Die Eltern der verschwundenen Maddie gaben ihr erstes Interview seit ihrer Rückkehr aus Portugal am 9. September. Sie sprächen "ständig" mit den Zwillingen über Madeleine, sagten sie. "Es ist kein Tabuthema", betonte der Vater Gerry McCann. Sie würden ihnen zu verstehen geben, dass Madeleine "gerade nicht hier" sei. Sean und Amelie seien von Madeleines Spielsachen und Fotos umgeben. "Wir versuchen nicht, sie von Madeleine abzuschirmen."
Kein neues Verhör geplant
Die portugiesischen Behörden
planen derzeit kein neues Verhör der Eltern der verschwundenen Madeleine
McCann. Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es keine neuen Erkenntnisse, die "neue
Verhöre rechtfertigten", teilte der Staatsanwalt Luis Bilro Verao
am Mittwoch laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Lusa mit. Die
Ermittlungen würden in alle Richtungen fortgesetzt. Seit ihrer Rückkehr nach
Großbritannien wird in der britischen Presse immer wieder spekuliert, dass
Gerry und Kate McCann zu weiteren Befragungen nach Portugal reisen müssen.
Sie waren Anfang September offiziell zu Verdächtigen in dem Fall erklärt
worden.
DNA-Spuren von Zwillingen?
Die Eltern gelten als Verdächtige,
eine Anklage wird nach britischen Medienberichten aber immer
unwahrscheinlicher. Die DNA-Spuren, die in dem Leihwagen der McCanns
gefunden wurden, könnten von anderen Familienmitgliedern stammen, zitierten
britische Zeitungen einen Angehörigen.
(c) APA
Unter anderem seien die Spuren auf Madeleines kleine Geschwister, die Zwillinge Sean und Amelie, zurückzuführen, deren Windeln in dem Auto lagen, berichtete die Zeitung "The Sun".
(c) AP
Weitere Suchaktion in Portugal
Madeleine war am 3. Mai aus
einem Ferienappartement an der Algarve verschwunden. Eine Theorie der
Polizei ist, dass die Eltern die Vierjährige versehentlich getötet haben und
das vertuschen wollten. In dem Leihwagen sollten sie die Leiche
transportiert haben. In Portugal trifft die Polizei nach Angaben der Zeitung "Diario
de Notícias" Vorbereitungen zu einer größeren Suchaktion mit dem
Ziel, die Leiche des Mädchens zu finden. Dabei sollen die Umgebung der
Ferienanlage und ein Waldgebiet im Norden des Bezirks Lagos abgesucht
werden. Wann damit begonnen werden soll, war nicht bekannt.