Eine Woche lang waren die Mutter und ihr Sohn auf der Flucht, das sie aus religiösen Gründen eine Chemotherapie ablehnen.
Nach einer Woche haben ein 13-jähriger krebskranker Bub und seine Mutter in den USA ihre Flucht vor der Chemotherapie aufgegeben. Daniel und Colleen Hauser kehrten am Montag (Ortszeit) nach Hause zurück, wie die Polizei in New Ulm im US-Bundesstaat Minnesota mitteilte. Nach Medienberichten wurde der Bub sofort nach seiner Rückkehr zur Untersuchung und Behandlung ins Krankenhaus gebracht.
Flucht seit 18. Mai
Daniels Mutter hatte gemeinsam mit ihrem Sohn
am 18. Mai die Flucht ergriffen, weil sie Chemotherapie aus religiösen
Gründen ablehnt. Nach der Flucht der beiden hatten sich die Behörden in
dramatischen Appellen an die Mutter gewandt, mit ihrem Sohn zurückzukehren.
Daniels Arzt sagte, der Bub werde ohne ärztliche Hilfe binnen weniger Wochen
ersticken, weil der Tumor auf seine Luftröhre drücke.
Hodgkin-Lymphom
Daniel leidet an einem Hodgkin-Lymphom, das sich
nach Angaben seiner Ärzte durch Chemo- und Strahlentherapie gut behandeln
lässt. Ohne Behandlung hätte er nur noch fünf Jahre zu leben. Daniel war in
einer ersten Runde bereits mit Chemotherapie behandelt worden, bevor seine
Mutter die Behandlung abbrach und auf alternative Methoden mit Kräutern und
Vitaminen umschwenkte.
Tumor auf ursprüngliche Größe
Die Ärzte
alarmierten im Februar die Behörden, als der Bub seine Therapie nicht wie
geplant fortsetzte. Bei einer gerichtlich angeordneten Röntgenaufnahme von
der Brust des Buben stellte sich heraus, dass die Erfolge der ersten
Chemotherapie inzwischen zunichte gemacht wurden und der Tumor wieder seine
ursprüngliche Größe erreichte.
Ein Richter hatte in der vergangenen Woche Haftbefehl gegen Daniels Mutter erlassen und die Unterbringung des Kindes in einer Pflegeeinrichtung angeordnet, nachdem die beiden untergetaucht waren. Ob diese Anweisungen nun in die Tat umgesetzt werden, blieb nach der Rückkehr von Mutter und Sohn offen.