Durch einen Parlamentsbeschluss wurde Anna Göldi für unschuldig erklärt.
Die vermeintlich "letzte Hexe Europas" ist rehabilitiert: Das Parlament des Schweizer Kantons Glarus hat am Mittwoch die vor 226 Jahren enthauptete Anna Göldi einstimmig und ohne Debatte für unschuldig erklärt und den damaligen Prozess als "Justizmord" eingestuft. Die Dienstmagd Anna Göldi (1734-1782) war auf Betreiben ihres Dienstgebers, des protestantischen Richters Johann Jakob Tschudi, einer der damals reichsten und einflussreichsten Persönlichkeiten in Glarus, hingerichtet worden, nachdem sie unter Folter gestanden hatte, mit dem Teufel im Bunde zu sein und ein Kind verzaubert und vergiftet zu haben.
Das Glarner Parlament stellte nunmehr fest, dass das damals gefällte Urteil in einem nichtrechtmäßigen Verfahren zustande kam und Anna Göldi Opfer eines Justizmordes wurde. Erfreut über den Parlamentsbeschluss zeigte sich die 2007 gegründete Anna-Göldi-Stiftung. Göldi werde dadurch zwar nicht wieder lebendig. Sie erhalte aber jene Ehre zurück, die sie durch die schweren Anschuldigungen und das Todesurteil verloren habe.